Die Begeisterung für Federer nimmt in China jeweils besondere Ausmasse an. Der Baselbieter scheint die Unterstützung zusätzlich zu beflügeln. Dass er sich in der Millionen-Metropole sehr wohl fühlt, zeigen seine dortigen Erfolge. Zweimal, 2014 und 2017, hat er das Masters-1000-Turnier gewonnen, und ebenfalls zweimal, 2006 und 2007, hat er mit dem Sieg bei den ATP Finals herausragende Saisons gekrönt.
Federer verzückte das Publikum im Qi-Zhong-Stadion auch bei seinem ersten Auftritt in diesem Jahr. Vorab im ersten Satz war er Ramos-Viñolas, der Nummer 46 im Ranking, in allen Belangen überlegen. Zweimal nahm er dem Iberer den Aufschlag ab, er selber gab bei eigenem Service lediglich zwei Punkte ab.
Im zweiten Durchgang vermochte Ramos-Viñolas das Geschehen auf dem Court ausgeglichen zu gestalten. Die Chance auf eine neuerliche Überraschung, vier Jahre nach dem völlig unerwarteten Sieg gegen Federer am gleichen Ort, bekam der Linkshänder allerdings nicht. Der Spanier, in diesem Jahr Turniersieger in Gstaad, nutzte im Tiebreak zwar die einzige kurze Schwächephase des Schweizers zu einer 4:1-Führung. Doch Federer fand seinen Rhythmus schnell wieder und entschied sechs der letzten sieben Ballwechsel für sich.
Federers Gegner im Achtelfinal wird David Goffin oder Michail Kukuschkin sein. Der Belgier und der Kasache treten am Mittwoch gegeneinander an. Mit dem zweiten Auftritt des Schweizers müssen sich die Chinesen also bis am Donnerstag gedulden.