Nach gut 13 Monaten soll Anfang März das Warten der Tennis-Welt ein Ende haben. «Ich bin noch nicht bei hundert Prozent, aber fast. Darum traue ich mich zurückzukommen», sagte Roger Federer im Interview mit dem Schweizer Radio und Fernsehen.
Nun will er am 250er-Turnier am Persischen Golf sein Comeback geben. «Für mich ist es ein guter Test», sagte Federer, der das Turnier dreimal gewonnen hat. Letztmals war er 2012 in Doha angetreten. Neben der Weltnummer 5 sind auch Dominic Thiem (ATP 3), Gaël Monfils (ATP 11) und Stan Wawrinka (ATP 18) gemeldet.
Danach will Federer allenfalls noch ein weiteres Turnier bestreiten, ehe er sich noch einmal für einen längeren Trainingsblock zurückzieht. Auch wenn er es sich vorstellen kann, im Frühjahr auch auf Sand anzutreten, gilt sein Fokus der Rasen- und der Hartplatzsaison im Sommer. Halle, Wimbledon, die Olympischen Spiele in Tokio und das US Open in New York heissen die grossen Ziele des Baselbieters. «Dann geht der Startschuss so richtig los», so Federer, der im August seinen 40. Geburtstag feiert.
Federers Motivation fürs Tennis ist auch nach mehr als 20 Jahren auf der Tour und 20 Grand-Slam-Titeln ungebrochen. «Ich spiele fürs Leben gerne Tennis», so der vierfache Familienvater. «Ich musste untendurch, habe es aber immer mit Freude gemacht.» Nun sei der richtige Moment gekommen, um es noch einmal zu probieren. «Ich würde gerne noch einmal grosse Siege feiern. Darum bin ich bereit, einen langen, harten Weg zu gehen.»
Ursprünglich hatte Federer seine Rückkehr auf Beginn der Saison in Australien geplant. Doch das Australian Open in Melbourne, das die langjährige Nummer 1 schon sechsmal gewonnen hat, kam trotz der Verschiebung um drei Wochen für ihn zu früh. «Nun fühle ich mich stark und besser als im November oder Dezember, als es noch viele Unsicherheiten gegeben hat.» In den letzten sechs Monaten habe er keine Rückschläge erlitten.
Seinen letzten Einsatz auf der Tour hatte Federer vor einem Jahr am Australian Open in Melbourne, als er körperlich angeschlagen im Halbfinal dem späteren Sieger Novak Djokovic in drei Sätzen unterlag. Nach dem «Match in Africa» in Kapstadt Anfang Februar gegen Rafael Nadal unterzog sich Federer einem Eingriff im rechten Knie. Im Juni folgte dann eine weitere, nicht geplante Operation.