Der 37-jährige Basler zeigte in der Revanche für den Halbfinal vor fünf Wochen auf dem Sand von Paris und die epische Finalniederlage in Wimbledon vor elf Jahren einen über weite Strecken brillanten Auftritt. Mit Ausnahme der Baisse im zweiten Satz war er klar der bessere Spieler und kam in gut drei Stunden mit dem fünften Matchball zum Sieg.
Im ersten Satz hatten die Aufschläger dominiert. Den einzigen Breakball hatte Federer beim Stand von 4:3. Im Tiebreak gewann er nach einem 2:3-Rückstand fünf Punkte in Folge. Einzig im zweiten Durchgang gelang es Nadal, dem Schweizer sein Spiel von der Grundlinie aufzuzwingen, auch weil der Aufschlag Federers für einmal keine Wirkung zeigte.
Im dritten und vierten Satz musste der 20-fache Grand-Slam-Champion seinen Service aber nicht mehr abgeben. Nur noch in zwei Games geriet er in Bedrängnis, zum zweiten Mal, als er zum Match aufschlug. So reichten je ein Break - zum 3:1 im dritten, zum 2:1 im vierten - für die Entscheidung. «Es war wie immer hart und speziell gegen Rafa», erklärte Federer im Interview nach dem Spiel. «Am Ende liefen die meisten der wichtigen Punkte für mich.»
Auf schnellen Belägen (ausser Sand) hat Federer gegen Nadal, der auf dem Weg in den Halbfinal nur einen Satz abgegeben hatte, nun sechs Partien in Folge gewonnen. Im Final gegen Djokovic spielt er um seinen 9. Titel in Wimbledon, den 21. bei Major-Turnieren insgesamt. Beides sind schon jetzt Rekorde.
In den Direktbegegnungen steht es 25:22 für den fünf Jahre jüngeren Djokovic. Unter anderem gewann der Serbe die Wimbledonfinals 2014 und 2015 gegen Federer. Der letzte Sieg des Schweizers geht auf die ATP Finals 2015 zurück. «Das wird natürlich eine ganz schwierige Aufgabe», weiss Federer. «Novak ist ja nicht umsonst die Nummer 1. Ich hoffe aber, dass ich ihn an den Abgrund bringen kann.»
(SDA)