Roger Federer war aufgrund des Turnierverlaufs für einmal als klarer Aussenseiter in ein Duell mit der Weltnummer 2 gegangen.
Federer hatte bereits ein «zweites Leben»
Im Viertelfinal gegen Tennys Sandgren war er nach der Abwehr von sieben Matchbällen nur mit viel Glück dem Ausscheiden entkommen, zudem stellte sich die Frage, wie fit Federer sein würde, nachdem er gegen Sandgren mit Adduktorenproblemen zu kämpfen hatte.
Eine gute Stunde lang durfte sich die grosse Mehrheit der Zuschauer in der Rod Laver Arena Hoffnungen auf eine Überraschung oder zumindest eine enge Partie machen. Federer begann stark, führte gleich mit 2:0, verpasste aber bei 4:1 und 40:0 drei Breakbälle zur 5:1-Führung. Djokovic gelang das Rebreak, ehe er ein grossartiges Tiebreak spielte, das er mit 7:1 gewann.
Satzverlust war ein Dämpfer
Der Satzverlust war ein Dämpfer für Federer, der den Platz verliess und sich in der Garderobe medizinisch behandeln liess. Er spielte und bewegte sich zwar besser als in der Partie gegen Sandgren, einen 100 Prozent fitten Eindruck machte er aber nicht. Seine gute Serviceleistung liess ihn im zweiten und dritten Satz lange hoffen, letztlich reichte Djokovic aber je ein Break zu seinem deutlichsten Sieg gegen den Schweizer seit dem French-Open-Halbfinal 2012.
Für Federer war es die 27. Niederlage im 50. Duell mit Djokovic, die sechste in Folge an einem Grand-Slam-Turnier. Seit dem Wimbledon-Halbfinal 2012 hat Djokovic an den Major-Turnieren alle sechs Partien gewonnen, vier davon in den Finals von Wimbledon (2014, 2015 und 2019) und am US Open (2015), zwei in den Halbfinals von Melbourne (2016 und 2020).
Djokovic entweder gegen Thiem oder Zverev
Im Final, seinem achten in Melbourne, trifft Djokovic am Sonntag auf den Sieger des Duells zwischen Alexander Zverev und Dominic Thiem, die am Freitag gegeneinander antreten. Gegen beide weist Djokovic eine positive Bilanz auf. Der Serbe hat alle seine sieben Finals in Melbourne gewonnen und ist Rekordsieger des Turniers.
Gewinnt er am Sonntag seinen 17. Grand-Slam-Titel löst er Rafael Nadal an der Spitze des ATP-Rankings wieder ab.