Bei Temperaturen gegen 40 Grad wehrte Kenin sowohl im ersten als auch im zweiten Satz je zwei Satzbälle der Weltnummer 1 ab. Nach 1:45 Stunden verwertete die Aussenseiterin ihrerseits ihren zweiten Matchball, als Barty einen Ball ins Aus setzte. Das Warten des Gastgebers auf den ersten Frauen-Sieg in Melbourne seit 1978 geht damit weiter.
Für Kenin ist es der grösste Erfolg ihrer Karriere. Ihr zuvor bestes Resultat an einem Major war der Achtelfinal-Einzug 2019 in Paris. Die in Moskau geborene Amerikanerin war eine der Aufsteigerinnen des letzten Jahres, in dem sie sich unter anderen dank drei Turniersiegen von Rang 52 auf Rang 14 verbesserte.
Im Final am Samstag trifft Kenin auf Garbiñe Muguruza (WTA 32), die in einem gut zweistündigen Abnützungskampf Simona Halep 7:6 (10:8), 7:5 schlug. Im ersten Satz wehrte Muguruza vier Satzbälle ab, im zweiten lag sie 3:5 zurück, ehe sie die Wende schaffte.
Für die 26-jährige Muguruza ist es der vierte Einzug in einen Grand-Slam-Final. 2016 gewann sie das French Open, 2017 siegte sie in Wimbledon. Das bislang einzige Duell gegen Kenin verlor Muguruza im letzten Herbst in Peking in drei Sätzen.