Die wichtigste Frage übers Wochenende in Melbourne wurde erst zuletzt beantwortet. Ja, Novak Djokovic kann das Turnier fortsetzen. Und ja, trotz ersichtlichem Handicap wegen Bauchmuskelproblemen setzte er sich gegen Milos Raonic in knapp drei Stunden durch.
Djokovic kriegt zwei weitere Tage Zeit, um bis zum Viertelfinal gegen Alexander Zverev seine physischen Probleme in den Griff zu kriegen.
Der Viertelfinal gegen den Deutschen wird aufzeigen, ob Djokovic ausreichend gesund ist, um an seinem Lieblingsturnier in Melbourne (schon 8 Turniersiege) um den Sieg mitzuspielen. Nach dem Erfolg in fünf Sätzen über Taylor Fritz am Freitag, bei dem sich Djokovic schon im dritten Satz verletzt hatte, stand genau das übers Wochenende in den Sternen. Am Freitag zweifelte Djokovic daran, ob er am Sonntag würde antreten können. Am Samstag verzichtete er aufs Training. Er liess sich röntgen.
Am Sonntag spielte Djokovic indes sackstark. Gewiss, er schlug bewusst reduziert auf und bewegte sich lange vorsichtig. Aber sein Aufschlag erwies sich als effizient genug, um ihn 19 (von 20) Mal durchzubringen. Und die Grundlinienduelle dominierte Djokovic ohnehin.
Allerdings war Milos Raonic ein idealer Sparring-Partner für den angeschlagenen Djokovic. Raonic ist in seinen (spielerischen) Mitteln eingeschränkt, liebt es, die Ballwechsel kurz zu halten und verliert im Prinzip immer gegen Djokovic (0:12 Bilanz).