Djokovics Niederlage gegen Sonego ist eine der grössten Tennis-Sensationen der letzten Zeit. Der 33-jährige Serbe verlor in diesem Jahr zuvor erst eine reguläre (und zu Ende gespielte) Partie - den French-Open-Final gegen Rafael Nadal mit 0:6, 2:6, 5:7.
Und erst einmal verlor Djokovic noch deutlicher als gegen Lorenzo Sonego: Am Australian Open 2005 gewann er in der Startrunde gegen den späteren Turniersieger Marat Safin ebenfalls nur drei Games, aber in drei Sätzen. Damals war Djokovic 17 Jahre jung.
Dabei war Lorenzo Sonego in Wien im Prinzip schon ausgeschieden. Letzten Sonntag unterlag der Italiener in der letzten Runde der Qualifikation dem Slowenen Aljaz Bedene. Erst durch die Schulterverletzung und Absage von Diego Schwartzman rutschte Sonego ins Hauptfeld, in dem er in drei Runden bislang noch keinen Satz abgab.
Letztmals eliminierte vor drei Jahren im Londoner Queen's Club ein «Lucky Loser» («glücklicher Verlierer»/ein Spieler, der in der Qualifikation ausschied, dann aber dank Absagen nachrutschte) die Weltnummer 1: Damals besiegte der Australier Jordan Thompson den Briten Andy Murray 7:6, 6:2.
Am glanzvoll besetzten Turnier in der Wiener Stadthalle schaffte es von den sechs Top-10-Spielern und acht Gesetzten nur Andrej Rublew in die Halbfinals: Der Russe, Gewinner von schon vier Turnieren in dieser Saison, eliminierte Lokalmatador und Titelhalter Dominic Thiem mit 7:6 (7:5), 6:2.