Am Ende schlug sich das Glück auf Seite des Argentiniers. Cachin verspielte im Entscheidungssatz eine 4:2-Führung, schaffte aber beim Stand von 5:5 nochmals ein Break, weil die Linienrichter patzten. Bei den letzten zwei Ballwechseln des vorentscheidenden elften Games übersahen sie, dass zuerst ein Ball Cachins im Aus landete (Ramos spielte weiter und produzierte zwei Schläge später einen Fehler). Den Breakball hätte Albert Ramos-Viñolas abgewehrt, hätte nicht wieder ein Linienrichter mit einem falschen Out-Ruf die Wiederholung des Ballwechsels provozierte.
Dennoch: Cachin erwies sich im Berner Oberland als verdienter Sieger. Dem Argentinier gelang in Gstaad diese Woche der Befreiungsschlag. Letzte Saison schaffte Cachin den Durchbruch. Er stieg bis auf Platz 54 in der Weltrangliste auf. Aber ähnlich wie der Schweizer Marc-Andrea Hüsler vermochte Cachin mit der verbesserten Ausgangslage in der neuen Saison wenig anzufangen. Seit Wochen kämpfte er um den Verbleib unter den besten 100 Spielern der Welt. Nach den fünf Siegen in Gstaad verbessert sich Cachin nun aber erstmals in seiner Karriere unter die besten 50 der Welt.
Ins Saanenland reiste Cachin primär, weil ihm die besten Ergebnisse in dieser Saison in der Höhenlage gelungen sind. In Madrid besiegte er am 1000er-Masters auf dem Weg in die Achtelfinals mit Francisco Cerundolo und Francis Tiafoe zwei Top-20-Spieler. In der Gstaader Höhe fand Cachin die Bestform. Auf dem Weg in den Final blieb er ohne Satzverlust und eliminierte den topgesetzten Roberto Bautista Agut.
Pedro Cachin ist nach Guillermo Vilas (1974 und 1978), José Luis Clerc (1982), Martin Jaite (1990) und Gaston Gaudio (2005) der fünfte argentinische Champion am Swiss Open.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
(sda)