Die Niederlage gegen Basilaschwili ist als relative Überraschung zu werten, zumal der 29-jährige Georgier in den letzten Monaten mit wenig Erfolg gespielt hat. Der Baselbieter war nach dem 13-monatigen Unterbruch mit zwei Operationen am rechten Knie physisch noch nicht ganz auf der Höhe. Es ist nicht realistisch, dass ein 39-Jähriger sehr rasch wieder in den vertrauten Spielrhythmus finden sollte. Noch umso weniger einen Tag nach dem langen Match im Achtelfinal gegen den Briten Daniel Evans. Je länger die Partie gegen Basilaschwili dauerte, desto mehr verlor Federer das Timing. Nur etwas blieb ihm noch: Der Widerwille gegenüber jeglichen Niederlagen. Und so hätte es ihm denn fast noch zum Sieg gereicht.
Im Entscheidungssatz brachte Basilaschwili seine Aufschlagspiele grundsätzlich leichter durch als Federer, der beim Stand von 3:3 drei Breakbälle abwehren musste. Dennoch erspielte sich der Baselbieter später seinerseits die grosse Chance. Er führte 5:4, als er beim Service des Georgiers einen Matchball herausholte. Basilaschwili wehrte diesen ab - Federer liess sich nach einem ungenügenden Return in die Defensive drängen und machte einen Fehler mit der Rückhand - und schaffte hierauf den entscheidenden Servicedurchbruch zum 6:5.
Federer verlor zum insgesamt 23. Mal in seiner Karriere eine Partie nach einem vergebenen Matchball. Letztmals passierte ihm dies im epischen Wimbledon-Final 2019 gegen Novak Djokovic.
Im ersten Satz der Partie gegen die Weltnummer 42 hatte sich Federer noch sehr effizient gezeigt. Er wehrte alle drei Breakbälle ab und verwertete seinerseits die erste Chance zum entscheidenden Break. Im zweiten Durchgang änderte es sich. Nachdem er erstmals den Aufschlag abgegeben hatte, konnte er drei Chancen zum sofortigen Rebreak nicht nutzen.