Djokovic setzte sich nach gut drei Stunden bei extrem schwülen Bedingungen im Arthur Ashe Stadium gegen den ehemaligen Australian-Open-Halbfinalisten Edmund (ATP 44) 6:7 (5:7), 6:3, 6:4, 6:2 durch, wobei er sein erstes Tiebreak in diesem Jahr verlor. In seinem 26. Spiel des Jahres - verloren hat er noch nie - trifft Djokovic am Freitag auf den Deutschen Jan-Lennard Struff (ATP 29).
Struffs Landsmann Alexander Zverev wurde nach seinem Auftaktsieg gegen Kevin Anderson auch vom Wildcard-Empfänger Brandon Nakashima (ATP 223) getestet. Der Hamburger verlor gegen den 19-Jährigen aus San Diego den zweiten Satz im Tiebreak, nachdem er in diesem einen 0:5-Rückstand aufgeholt hatte. «Ich habe nicht so gut gespielt wie in der 1. Runde», sagte Zverev nach dem 7:5, 6:7 (8:10), 6:3, 6:1 selbstkritisch. Aus der Ruhe liess sich der 23-Jährige deswegen aber nicht bringen. Die Sätze 3 und 4 gewann er souverän.
Serena Williams überholt Chris Evert
Bei den Frauen zog mit Serena Williams (gegen Kristie Ahn) auch die letzte der Titelfavoritinnen in die 2. Runde ein. Mit dem 102. Sieg in Flushing Meadows übertraf die bald 39-Jährige ihre Landsfrau Chris Evert und stellte einen weiteren Rekord auf, was Williams allerdings kalt liess. «Es ist nicht der Zeitpunkt, sich auf solche Rekorde zu fokussieren, wenn man das Turnier gewinnen will.»
Mit Angelique Kerber steht eine andere ehemalige Siegerin bereits in der 3. Runde. Die Deutsche bezwang ihre Landsfrau Anna-Lena Friedsam 6:3, 7:6 (8:6). «Ich hoffe, dass ich noch lange in der Blase bleiben darf», sagte Kerber, die an ihrem 50. Grand-Slam-Turnier wieder mit ihrem früheren Trainer Torben Beltz arbeitet. Für die 32-Jährige ist das US Open ein besonderes Turnier. 2011 schaffte sie mit dem Einzug in den Halbfinal den Durchbruch, 2016 gewann sie den Titel und wurde als erste Deutsche seit Steffi Graf die Nummer eins der Welt.
«Man fühlt sich wie eine Gefangene»
Auch am dritten Tag sorgte der Fall des positiv auf das Coronavirus getesteten Benoît Paire für Diskussionen. Kristina Mladenovic, die mit Paire in Kontakt war und sich deswegen praktisch in Quarantäne befindet, erschien nach ihrer Niederlage in der 2. Runde in Tränen aufgelöst zur Pressekonferenz. «Ich erlebe einen Albtraum», sagte die Französin. «Man fühlt sich wie eine Gefangene, wie eine Kriminelle.» Für jede kleinste Bewegung brauche man eine Erlaubnis, obwohl man täglich getestet werde und 30 negative Tests abgelegt habe. «Es ist scheusslich, die Bedingungen sind grässlich.» Wenn sie gewusst hätte, dass ein 40-minütiges Kartenspiel mit Maske mit einem Spieler, der später positiv getestet werde, diese Konsequenzen habe, obwohl man negativ sei, hätte sie «nie und nimmer» das Turnier bestritten, so Mladenovic.