Stan Wawrinka verpasste am US Open eine gute Chance, nach gut zwei Jahren und erstmals seit seiner schweren Knieoperation wieder in die Halbfinals eines Grand-Slam-Turniers zurückzukehren. Er fand gegen den unorthodox spielenden Russen Daniil Medwedew, die Nummer 5 der Welt, aber kein Mittel. «Es fehlte mir die Intensität. Ich bewegte mich schlecht und fand nie einen guten Rhythmus», zeigte sich der 34-jährige Waadtländer nach der 6:7, 3:6, 6:3, 1:6-Niederlage selbstkritisch. «Ich habe das Gefühl, dass ich eher das Spiel verloren als Medwedew es gewonnen hat.»
«Er spielt sehr gut»
Keine Rolle gespielt habe, dass Medwedew sich früh am Oberschenkel pflegen liess und danach zumindest eine Zeitlang nicht mehr ganz so gut zu Fuss schien. «Er hat auch in den letzten Spielen oft betont, dass er Schmerzen habe und dennoch gewonnen. Ich wusste, dass er bis zum Schluss kämpfen würde», sagte Wawrinka, der in den letzten Tagen ebenfalls krank war, sich dazu aber nicht weiter äussern wollte. Vor allem lobte er den Russen, der in diesem Summer von Sieg zu Sieg eilt und erstmals im Halbfinal eines Grand-Slam-Turniers steht. «Er spielt sehr gut und macht es einem mit seinem Spiel sehr schwierig.»
«Das reicht nicht»
Im Moment überwiege die Frustration, erklärte der Lausanner kurz nach dem Spiel. «Die Gesamtbilanz ist aber doch positiv. Mein Spiel ist auf einem guten Niveau.» Dass die aktuelle Nummer 24 der Welt am kommenden Montag in die Top 20 zurückkehren wird, befriedigt ihn aber (noch) nicht. «Das reicht nicht», sagt die ehemalige Nummer 3 des ATP-Rankings klipp und klar. «Ich will wieder weiter nach oben.»
Eine klare Meinung hat er auch zu Medwedew. «Er kann noch viel erreichen, auch Grand-Slam-Titel», ist Wawrinka überzeugt. Kann er auch diese Woche in New York gewinnen? «Er kann, aber ich glaube nicht, dass er es wird. Es sind noch starke Gegner in seinem Weg.»