Zu Beginn und in der Endphase der Partie war Wawrinka der dominante und klar bessere Spieler. Dazwischen hatten der Schweizer zu leiden, als Medwedew bewies, warum er der grosse Aufsteiger der letzten Monate und die Nummer 4 der Weltrangliste ist.
Die Wende zum Guten kam für Wawrinka im Tiebreak des vierten Satzes, nachdem er zuvor drei Durchgänge lang nur zu einer einzigen Breakchance gekommen war. Der Schweizer ging in der Kurzentscheidung nach zwei Minibreaks sogleich mit 3:0 in Führung und gab den Vorsprung nicht mehr preis.
Auch zu Beginn des finalen Satzes spielte Wawrinka nahezu perfekt und schaffte gleich das Break. Danach hatte noch einmal einen heiklen Moment zu überstehen, die drei Chancen des Russen zum Rebreak beim Stand von 1:2 wehrte er aber in überzeugender Manier ab. Nach knapp dreieinhalb Stunden verwerte er seinen ersten Matchball.
«Es war ein fantastischer Match bei einer fantastischen Atmosphäre», sagte Wawrinka nach seinem Auftritt in der Margaret Court Arena. «Das Niveau war sehr hoch.» Es sei sein bestes Spiel gewesen seit seiner Knieoperation im Sommer 2017, so Wawrinka.
Für den Romand war es der erste Sieg im dritten Duell mit Medwedew. Nach Wimbledon 2017 – der letzten Partie vor seiner Knieoperation – hatte der Schweizer auch im letztjährigen US-Open-Viertelfinal gegen den Russen den Kürzeren gezogen. Neben dem Erreichen des Finals in Flushing Meadows gewann der 23-Jährige aus Moskau die Masters-1000-Turniere in Cincinnati und Schanghai.
Im Viertelfinal, seinem fünften in Melbourne, trifft Wawrinka am Mittwoch auf den Deutschen Alexander Zverev (ATP 7), der die 15 Partien dauernde Siegesserie des Russen Andrej Rublew (ATP 16) beendete und klar in drei Sätzen siegte. Gegen den Deutschen verlor Wawrinka die beiden bisherigen Duelle. Zverev stand an einem Grand-Slam-Turnier noch nie in den Halbfinals.