Das normalerweise vierte und letzte Grand-Slam-Turnier wird ohne Zuschauer und in einer Blase mit sehr eingeschränkter Bewegungsfreiheit stattfinden. Zuvor findet ab dem 22. August auch der kombinierte Event (Masters-1000 bei den Männern, Premier bei den Frauen) von Cincinnati statt, der nach New York disloziert wurde. «Wir sind zuversichtlich, dass Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten garantiert werden können», schreibt die USTA in einer Medienmitteilung.
Das gibt nun zwar eine gewisse Planungssicherheit, alle überzeugen werden die Verantwortlichen damit aber nicht. Wegen der nach wie vor hohen Covid-19-Zahlen in den USA haben viele Spielerinnen und Spieler grosse Vorbehalte gegenüber einer Reise nach New York. So deutet zum Beispiel bei den Schweizern Stan Wawrinka und Belinda Bencic einiges darauf hin, dass sie am US Open nicht teilnehmen werden. Wawrinka ist als einer von nur vier Top-20-Spielern - darunter der am Knie operierte Roger Federer - nicht für das Turnier von Cincinnati gemeldet. Damit macht auch eine Teilnahme am US Open keinen Sinn. Rafael Nadal ist zwar auf der Antrittsliste von Cincinnati drauf, trainierte aber in den letzten Wochen ebenfalls nur auf Sand. Eine Abmeldung ist in Corona-Zeiten bis kurz vor dem Turnierstart ohne Strafe möglich.
Nummern 1 und 2 der Frauen fehlen
Gemeldet ist nach jetzigem Stand auch Belinda Bencic. Das muss aber nicht viel heissen. Gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA erklärte die Nummer 8 der Welt letzte Woche, sie warte noch auf genauere Informationen und werde sich erst danach ernsthaft mit der Planung beschäftigen. Antworten dürfte sie in den nächsten Tagen von der WTA und der USTA erhalten. Sie sagte aber auch: «Kein normaler Mensch reist jetzt nach Amerika.» Sicher fehlen werden in den USA die Nummern 1 und 2 der Frauen, die Australierin Ashleigh Barty und die Rumänin Simona Halep.
Ein entscheidender Faktor werden mögliche Quarantäne-Vorschriften sein. Das Festhalten am Termin durch die USTA dürfte bedeuten, dass die ausländischen Spielerinnen und Spieler nach einem negativen Test ohne Probleme in die USA einreisen dürfen. Die Frage ist aber, was bei der Rückkehr nach Europa passiert. Direkt im Anschluss an das US Open sind in Madrid, Rom und dem French Open in Paris die drei wichtigsten Sandplatz-Turniere geplant.
Als einziges der vier Grand-Slam-Turniere fand das US Open seit seiner Premiere 1881 in jedem Jahr statt - selbst während der beiden Weltkriege. Wimbledon wurde hingegen wegen der Pandemie erstmals seit 1945 abgesagt.