Während Zverev das fehlende Engagement des oft abwesenden Lendl bemängelte, verwies der gebürtige Tschechoslowake auf die Ablenkungen des Deutschen neben dem Platz. Zverev ist unter anderem in einen öffentlich ausgetragenen Vertragsstreit mit seinem ehemaligen Manager Patricio Apey verwickelt. Seit dem Sieg an den ATP Finals im vergangenen November hat der Deutsche einzig das Turnier in Genf gewonnen und ansonsten fast immer enttäuscht.
Der 22-jährige hatte im Vorfeld des Sandplatz-Turniers in Hamburg Anfang Woche seinen Coach ungewohnt offen kritisiert. Er hatte beklagt, dass der ehemalige Weltranglisten-Erste sich nicht auf seine Arbeit als sein Coach konzentriere («Seine Hauptthemen sind Golf und sein kleiner Hund.»). Das habe er dem 59-Jährigen nach dem Erstrunden-Aus in Wimbledon gesagt. Lendl begleitete Zverev nur bei wenigen Turnieren im Jahr, während der Sandsaison fehlte er wegen einer angeblichen Pollenallergie.
Nun dürfte sich Vater Alexander senior, der sich dem Vernehmen nach nicht gut mit Lendl verstand, wieder vermehrt um seinen Filius kümmern. Seine grössten Erfolge als Trainer hatte der achtfache Grand-Slam-Turniersieger Lendl mit Andy Murray gefeiert, der unter anderem zweimal Wimbledon und einmal das US Open gewann und die Nummer 1 der Welt wurde.