Die Tür zur Überraschung öffnete sich für Teichmann bereits im ersten Satz. Dreimal legte die Schweizerin mit einem Break vor, dreimal konterte die topgesetzte Niederländerin mit einem Service-Durchbruch. Wenig später wehrte Bertens mit eigenem Aufschlag drei Satzbälle ab. Bei windigen Verhältnissen unter Flutlicht wirkte Bertens aber weiterhin verwundbar. Im Tiebreak schenkte sie der Schweizerin mit zwei Doppelfehlern den Satz doch noch.
Danach verlor die Niederländerin den Faden und ermöglichte Teichmann, die am Montag an der Schwelle zu den Top 50 auftauchen wird, den bislang grössten Coup. Im sechsten Anlauf schlug die in Spanien aufgewachsene Schweizerin erstmals eine Spielerin aus den Top 35.
Teichmann hatte vor drei Monaten in Prag als Qualifikantin völlig überraschend ihr erstes WTA-Turnier gewonnen. Der Triumph bei dem mit 250'000 Dollar dotierten Turnier in Sizilien ist aber klar höher einzustufen. Teichmann gab bis zum Final keinen Satz ab und zog die makellose Bilanz auch im Endspiel durch. Patty Schnyder, die Siegerin von 1998, bleibt somit nicht die einzige Schweizerin, die in Palermo triumphiert hat.
Bertens ist die einzige Top-Ten-Spielerin, die nach Wimbledon noch auf Sand antritt. Sie liebt die rote Unterlage, musste aber nach dem Turniersieg in Madrid beim French Open in der 2. Runde aufgeben.