Knapp zwei Minuten dauert der Ritt über die mit einer Vielzahl an Wellen und Schlägen versehene pickelharte Pista Stelvio. Dennoch trennten die ersten zehn Fahrer lediglich sechs Zehntel. Zwischen Mayer und Kriechmayr lagen vier Hundertstel, Kryenbühl fehlten sechs Hundertstel zum ersten Weltcupsieg. Mauro Caviezel blieb mit 16 Hundertsteln Rückstand nur Platz 5, der fünffache Stelvio-Abfahrtssieger Dominik Paris wurde Vierter.
Beat Feuz drohte nach 28 Abfahrten in den Top 10 eine Klassierung ausserhalb der ersten zehn. Am Ende resultierte für den Emmentaler mit 59 Hundertsteln Rückstand Platz 10, zwei Positionen vor Marco Odermatt. Carlo Janka, Niels Hintermann und Ralph Weber schieden aus, Stefan Rogentin konnte nicht an die starken Trainingsleistungen anknüpfen. Mit 2,19 Sekunden Rückstand verpasste der Bündner die Top 20.
Auch Ryan Cochran-Siegle blieb unter seinem Potenzial. Der Amerikaner, der die beiden Trainings dominierte und am Vortag den Super-G gewann, wurde Siebter. Auf einer wilden Fahrt unterlief ihm der eine oder andere kleine Schnitzer zu viel.
Für Mayer ist es der zehnte Erfolg im Weltcup, der sechste in der Abfahrt. Urs Kryenbühl stieg zum dritten Mal auf das Podest. Vor einem Jahr hatte der Schwyzer in Bormio den ersten Weltcupsieg als Zweiter hinter Dominik Paris um acht Hundertstel verpasst.