Endlich hat es Lara Gut-Behrami geschafft. Endlich hat sie ihren ersten Titel an einem Grossanlass gewonnen. Dreimal war sie an Weltmeisterschaften schon Zweite und zweimal Dritte geworden. Ebenfalls den 3. Platz hatte sie in der Abfahrt an den Olympischen Spielen vor sieben Jahren in Sotschi belegt.
Favoritin wird den Erwartungen gerecht
Der Triumph der Tessinerin war einer mit Ankündigung. Nach ihren Siegen in den letzten vier Weltcup-Super-G war sie logischerweise als die ganz grosse Favoritin gestartet. Goldanwärterin zu sein ist das eine, den Erwartungen dann auch gerecht zu werden, das andere. Gut-Behrami löste die Aufgabe mit Bravour, auch wenn ihr die perfekte Fahrt nicht gelang.
Die Tessinerin siegte mit 34 Hundertsteln Vorsprung vor Corinne Suter, die damit ihre dritte WM-Medaille holte. Vor zwei Jahren in Are in Schweden war sie Zweite in der Abfahrt und Dritte im Super-G geworden. Die Innerschweizerin war nach dem Gewinn der Abfahrts- und der Super-G-Wertung im vergangenen Winter auch in diese Saison mit einem 2. und einem 3. Rang beeindruckend gestartet. Danach war es ihr aber nicht mehr ganz nach Wunsch gelaufen. Im wichtigsten Super-G des Winters war sie aber wieder bereit.
Michelle Gisin belegte den 8. Platz. Die Vielstarterin vergab eine noch bessere Klassierung mit einem Patzer im Mittelteil. Priska Nufer, die sich den Startplatz mit persönlichen Bestleistungen im Weltcup verdient hatte, fand sich in der Schlussrangliste im 13. Rang wieder.
Fehler bei Shiffrin
Das Podium komplettierte Mikaela Shiffrin. Die Amerikanerin, die in dieser Weltcup-Saison bisher noch keine Speed-Rennen bestritten und sich auf auf den WM-Super-G an vier Trainingstagen vorbereitet hatte, verpasste die erfolgreiche Titelverteidigung mit einem zeitraubenden Fehler in jenen Passagen, in denen auch Gisin nicht optimal gefahren war. Bei der letzten Zwischenzeit war sie noch 36 Hundertstel vor Gut-Behrami gelegen.
Dank Gut-Behrami und Suter wiederholte sich aus Schweizer Sicht die Geschichte, die sich vor 34 Jahren bei der WM in Crans-Montana zugetragen hatte. Damals, an den goldenen Tagen auf dem Walliser Hochplateau, war Maria Walliser vor Michela Figini Weltmeisterin geworden, als bisher einzige Schweizerin in dieser Disziplin.