2020 war ein Drahtseilakt der Gefühle.
Dabei hat alles so schön angefangen: Das Jahr war noch jung und wir voller Tatendrang.
Wir haben uns noch die Hand gegeben.
Haben uns wie wild umarmt.
Und wir waren ohne Maske im ÖV unterwegs. Man stell sich das mal vor!
Doch am 16. März hiess es vom Bundesrat: HAAAAALT!
Einige von uns machten noch bitzli Hamsterkäufe.
Und dann ging's in den Lockdown.
Frisieren mussten wir uns nun selbst.
Die meisten Resultate waren naja ...
Händewaschen wurde zum Nationalsport.
Und wenn man fit bleiben wollte, brauchte es eiserne Disziplin.
Immerhin hatte man endlich Zeit fürs Lieblingsbuch.
Jo gopf, wir hätten sogar genug Zeit gehabt, ein eigenes Buch zu schreiben.
Aber was haben wir den lieben, langen Tag getan? Jawohl, in die Röhre schauen!
Wir mussten uns mit den Tücken des Homeoffice herumschlagen.
«Gsehnd er mich?», wurde für Webcam-Neulinge weltweit die wichtigste aller Fragen.
Musiker haben Konzerte im eigenen Wohnzimmer gespielt.
In den eigenen vier Wänden konnte es schon mal ungemütlich werden.
Wir konnten das Ende des Lockdowns kaum mehr erwarten.
Ende April dann die frohe Botschaft: Wir dürfen wieder raus.
Alles fühlte sich plötzlich so neu an.
Endlich wieder Freunde treffen.
Endlich wieder tanzen gehen.
Doch einige von uns haben es natürlich übertrieben.
Die Welt war nun anders. Es wurde ganz wichtig, jeden Tag die neuen Zahlen abzuchecken.
Die meisten von uns kannten jetzt jemanden, der in Quarantäne musste.
Im Herbst sind die Fallzahlen dann wieder angestiegen. Yep, da sind wir voll reingerutscht.
Beizen und Clubs mussten wieder dichtmachen.
Unser Gesundheitswesen kam wieder an den Anschlag.
Und jetzt sind wir wieder so weit und müssen das Ruder rumreissen.
Zurück ins Homeoffice, aber da sind wir jetzt ja King! Jedenfalls die meisten ...
Vielen von uns stinkt's zwar langsam. Aber da müssen wir jetzt durch.
Ein schwieriges Jahr. Etwas Positives gab es dann aber doch noch, denn der grösste Aff von allen bekam eins auf den Deckel.
Aber sonst, 2020, warst du ein Arschloch! Wir werden dich nicht vermissen.
2021, bist du ein wenig lieber mit uns?
Komme, was wolle: Wenn wir zusammenhalten, (sch)affen wir auch das. Selbstportrait von Casey Sorrow
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