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Schwimmnudeln als Christbaumschmuck

Schwimmnudeln als Christbaumschmuck

· Online seit 27.11.2018, 05:56 Uhr
Nachdem die grosse Tanne letzte Woche spektakulär im St.Galler Klosterhof gelandet ist, wird sie jetzt zum Weihnachtsbaum. Schülerinnen und Schüler der Klosterschule Flade haben den Christbaumschmuck hergestellt und dabei Materialen verwendet, die man normalerweise im Hallenbad findet.
Praktikant FM1Today
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Wer Weihnachten mit Gold, Silber und Glitzer verbindet, wird in diesem Jahr enttäuscht. Der Christbaum auf dem St.Galler Klosterplatz wird nämlich kunterbunt. «Aus farbigen Schwimmnudeln haben wir 6000 kleine Scheiben zugeschnitten. Mit Heissleim konnten die Kinder diese dann zu Schneeflocken  zusammenkleben», sagt Daniel Mata, Sekundarlehrer an der Flade-Schule im Klosterviertel.

Mit vier verschiedenen Klassen hat Mata den Schmuck hergestellt. «Ich habe schon im Sommer angefangen, Ideen zu sammeln. Das Basteln mit den Klassen begann Anfangs November.» Schliesslich benötigte er nur drei Wochen, bis die über 600 Teile produziert waren. In dieser Woche behängt die Feuerwehr mit einer grossen Leiter den Baum.

Test im Tiefkühler

Auf dem Weg zum Christbaumschmuck gab es einige Herausforderungen:  «Heissleim ist nicht unbedingt der allerbeste Leim. Er war so heiss, dass teilweise der Schaumstoff geschmolzen ist.» Dann hätte er wieder warten müsse, bis die Teile abgekühlt waren. Dazu ist der Schmuck Wind und Wetter ausgesetzt. Damit die Schwimmnudel-Kristalle auch der Kälte trotzen, griff Mata zum Härtetest. «Wir haben sie im Tiefkühler getestet. Sie sind wasser- und winterfest.»

Auch für die Schüler war es speziell, den Schmuck für jenen Baum zu gestalten, der auf dem Schulweg liegt. «Es ist cool, wenn man den eigenen Stern entdeckt», sagt eine Schülerin. Es ist das erste Mal, dass die Flade-Schule die Dekoration herstellt. Seitdem die Tannenaktion 1998 zum ersten Mal durchgeführt wurde, oblag das Schmücken jeweils der «Schule für Gestaltung» (GBS) in St.Gallen. «Wir haben uns riesig gefreut, dass wir das machen dürfen», sagt Mata.  Der Schmuck verändere sich dadurch, ergänzt er. «Ich arbeite hier mit Schülern der ersten Oberstufe, während die GBS-Schüler älter sind.»

«Ein Fest darf auch bunt sein»

Der Schmuck der GBS sorgte in den vorigen Jahren immer wieder für Diskussionen. Angst davor hat Mata aber nicht: «Jedem darf der Schmuck gefallen oder nicht. Man muss mit der Kritik leben und umgehen können.» Das der Schmuck zu bunt für Weihnachten sei, glaubt er nicht. «Weihnachten ist ein Fest und ein Fest darf auch bunt sein.»

Auch für die Zeit nach Weihnachten hat Mata bereits Ideen. «Wieder zusammenschweissen und ab damit in die Badi», sagt er scherzhaft. Ein Teil des Schmuckes werde von der Feuerwehr entsorgt. «Den anderen Teil werden wir jedoch behalten und bei uns im Schulhaus aufhängen.»
veröffentlicht: 27. November 2018 05:56
aktualisiert: 27. November 2018 05:56
Quelle: tbr

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