Wer kennt es nicht: Man lässt eine Waschmaschine laufen, stellt sich den Wecker, steht 90 Minuten später pünktlich wieder in der Waschküche – und wartet dann gefühlt zehn Minuten, bis sich die Eins auf dem Display endlich zu einer Null verwandelt.
Samuel Hunziker, Inhaber der Hunziker Waschmaschinenfabrik in Gontenschwil, klärt das Mysterium um die letzte Waschminute auf: «Wenn man zu viel Waschmittel nimmt, überschäumt es und die Maschine muss nachspülen. Dadurch dauert das Programm länger.» Ausserdem sei es ratsam, Pulver- anstatt Flüssigwaschmittel zu nutzen, gibt Hunziker an.
Hier gilt das Motto: weniger ist mehr
Anstatt das Waschmittel nach Gefühl in das dafür vorgesehene Fach zu kippen (und am Schluss noch einen letzten «Gutsch» dazuzugeben, damit es auch sicher genug ist), solltest du lieber einen Messbecher benutzen und die Dosierangaben auf der Rückseite deines Waschmittels beachten.
Laut der Ratgeber-Webseite myhomebook.de kann die verlängerte Dauer eines Waschprogramms auch noch andere Ursachen haben: Ist die Waschmaschine zu wenig oder mit nur einem einzelnen grossen Textilstück beladen, kann beim Schleudern der Wäsche ein Ungleichgewicht entstehen. Durch die sogenannte Unwucht kann die Wäsche nicht an den Trommelrand gedrückt werden. Um Schäden zu vermeiden, bricht das Gerät den Schleudergang ab und die letzte Minute zieht sich in die Länge.
Beladung und Wassereinfluss
Ein weiterer Grund kann sein, dass der Wasserdruck zu gering ist, wodurch das Befüllen der Maschine länger dauert. Und auch die Temperatur des Wassers kann eine Auswirkung auf die Programmdauer haben. Muss nämlich sehr kaltes Wasser von der Maschine erhitzt werden, ist es möglich, dass der Waschgang schliesslich doch etwas länger dauert als angegeben.
Falls du dich beim nächsten Waschtag also doch etwas länger gedulden musst, kennst du nun zumindest den Grund dafür und ärgerst dich weniger. Apropos ärgern: Auch der Mythos, dass deine Waschmaschine gerne Socken frisst, enthält ein Körnchen Wahrheit, wie Samuel Hunziker erklärt «Die können zwischen der Trommel und dem Laugenbehälter verschwinden und landen am Ende über den Ablaufschlauch im Laugenfilter.» Aber auch dieses Problem kann man umgehen, in dem man seine Socken im Waschbeutel wäscht.