Meine Wohnung ist nicht so gross. Aber sie hat neben dem Erdgeschoss noch einen ersten Stock. Und dort befindet sich mein Büro. Für das Homeoffice in letzter Zeit rege genutzt. Doch der erste Stock ist zu weit vom Internetzugang und vom Modem entfernt. Schon immer. Darum brauche ich für das Büro im ersten Stock mehrere Zugangspunkte, die das Internet via Wlan nach oben bringen.
Vor vier Jahren dachte ich, die Lösung sei gefunden mit Google Wifi. Mit drei Zugangspunkten lief das Internet so einigermassen. Aber nicht richtig gut.
Das sah wohl auch Google ein. Jetzt bringen sie die verbesserte Version ihres Google Wifi auf den Markt. Das heisst Nest Wifi. Und das ist angeblich so stark, dass es dazu nur noch zwei Zugangspunkte braucht, um in grossen Wohnungen zu surfen, bis die Leitungen glühen.
Google ist so überzeugt davon, dass sie mir das Zweierpack zur Verfügung gestellt haben. Zum Testen. Einen Router, den ich ans Modem anschliesse, und einen Zugang für den erweiterten Bereich meiner Wohnung.
Die Installation ist kinderleicht
Die Installation dieser Nest Wifi-Lösung ist, wie von Google gewohnt, kinderleicht. Nachdem man den Router an das Modem angeschlossen hat, braucht es nur noch die Home App von Google. Hier wird auch schon alles in wenigen Schritten erklärt. Nach gut zehn Minuten läuft das Internet. Und es läuft gut.
Nicht nur direkt am Router im Erdgeschoss läuft das Internet jetzt drei Mal schneller sondern auch im ersten Stock. Hier sprudelt das Internet praktisch genauso schnell wie direkt an der Routerquelle. Was vorher drei Zugangspunkte erledigen mussten, schaffen nun also zwei Geräte. Die Geschwindigkeit überzeugt. Doch bleibt das auch so?
Google hat etwas vergessen
Fast. Vorher aber schon der erste Aufreger. Auch im Wlan-Zeitalter gibt es Geräte, die sich nicht direkt mit dem Wlan verbinden lassen. Oder die eine erhöhte Geschwindigkeit brauchen, wodurch man sie direkt mit einem LAN-Kabel an den Router oder den Zugangspunkt anschliessen sollte. Google hat hier aber gepfuscht. Das Zweierpaket hat nur noch einen LAN-Anschluss. Den findet man nur am Router. Am Zugangspunkt wurde der weggespart. Ein Problem, da ich zwei Geräte habe, die diesen LAN-Anschluss brauchen. Das Vorgängermodell Google Wifi hatte noch bei jedem Zugangspunkt einen LAN-Anschluss.
Nest Wifi nicht kompatibel mit Google Wifi
Es fehlte mir also ein LAN-Anschluss. «Kein Problem», dachte ich mir. Ich hatte ja drei alte Google Wifi-Zugangspunkte, die ich einfach in mein neues Netzwerk mit dem Nest Wifi hängen wollte.
Aber: Die alten Google Wifi-Zugangspunkte liessen sich nicht mehr ins neue Nest Wifi integrieren. Ich kann die alten Google Wifi-Zugangspunkte nur benutzen, wenn ich sie im Ursprungs-Wlan gelassen hätte und dann die neuen Nest-Wifi-Geräte in dieses alte System integriert hätte. Google sagt, wenn man das macht, kann man nicht vom schnelleren Internet profitieren, die das Nest-Wifi verspricht.
Die Lösung von Google: einen zusätzlichen Nest Wifi-Router kaufen. So kommt man zum zweiten LAN-Anschluss. Eine teure Lösung.
Hält das Internet den Wochen-Streamtest aus?
Das Nest Wifi wurde im Homeoffice arg strapaziert. Meine Frau arbeitete zu Hause. Ich ebenfalls und meine Teenagertochter streamte, was das Zeug hielt. Die Rücksprache mit Tochter und Frau brachte die Erkenntnis: Ja, das Internet ist schneller und etwas stabiler. Unstabil wird es gelegentlich in den Empfangs-Randzonen und in Randzeiten.
Irgendwann beim Arbeiten morgens um 1 Uhr schwankte das Internet gewaltig. Es war um diese Zeit eine On-Off-Beziehung. Das Internet kam in Wellen. Manchmal lief es, dann nicht mehr. Auch der Empfang war teilweise weg. Ist mir nur einmal und wirklich spät Nachts passiert. Vielleicht ein Zeichen, dass ich endlich ins Bett sollte? Möglich, denn am nächsten Tag lief das Internet wieder wie eine Eins.