«Der Grill an sich ist nicht gefährlich, sondern die fahrlässige Handhabung», sagt Benno Högger, Kommandant der Berufsfeuerwehr der Stadt St.Gallen. Das Problem sei, dass oft zu sorgenfrei grilliert wird, ganz nach dem Motto: «Es wird schon nichts passieren.»
Die verschiedenen Grilltypen bringen verschiedene Brandursachen mit sich. «Wichtig ist aber bei allen Grills, dass die entsprechenden Vorgaben eingehalten werden», meint Rolf Meier, Mediensprecher der Beratungsstelle für Brandverhütung (BFB).
Ausserdem sei die regelmässige Reinigung wichtig. «Hierbei muss vor allem auf die Entfernung von Fettrückständen geachtet werden.» Beim Grillieren könnten diese nämlich eine Stichflamme verursachen. Högger fügt dem hinzu, dass dabei auch ein allzu fettiges Grillgut vermieden werden sollte. «Das abtropfende Fett kann sich unter Umständen entzünden», erklärt der Kommandant der Berufsfeuerwehr St.Gallen. Durch die Verbrennung entstehen zusätzlich Stoffe, welche auch aus gesundheitlichen Gründen vermieden werden sollten.
Gasgrill: Ein sorgfältiger Umgang ist geboten
Zu Beginn der Grillsaison – sprich jetzt – sollten die Gasgrillschläuche auf Risse überprüft werden. «Dies geht ganz einfach», sagt Meier. Hierbei wird ein Wasser-Seife-Gemisch auf den Schlauch aufgetragen. Wenn Blasen entstehen, ist das ein Hinweis auf eine undichte Stelle. In diesen Fällen müssen die Schläuche sofort durch neue ersetzt werden.
Ein weiteres Risiko ist, wenn Gasflasche und Grill unsorgfältig montiert wurden oder nicht kompatibel sind. Letzteres «hat sich am Pfingstmontag in Kreuzlingen ereignet», sagt Daniel Meili, Mediensprecher der Kantonspolizei Thurgau. Der Grill sei in Konstanz gekauft worden, die Gasflasche in der Schweiz. Obwohl die Gewinde ähnlich aussehen, ist die Art der Abdichtung länderspezifisch. «Sie greifen zwar zusammen, aber es kann keine dichte Verbindung hergestellt werden.» Das austretende Gas kann sich durch einen Funken entzünden und birgt deshalb eine erhebliche Brand- und Explosionsgefahr. Deshalb muss unbedingt darauf geachtet werden, dass sowohl die Druckregler als auch die Gasflaschen aus der Schweiz stammen.
Holzkohlegrill: Geduld ist das Zauberwort
Beim Holzkohlegrill muss darauf geachtet werden, «dass nur Anzündwürfel und Brennpasten vom Fachhandel eingesetzt werden», sagt Meier. Flüssige Brandbeschleuniger, wie Brennspiritus und Benzin, sind schwerer dosierbar und können plötzliche Verpuffungen auslösen.
Laut BFB sollte Holzkohle mindestens 48 Stunden auskühlen. Diese Dauer wird jedoch oft unterschätzt. Deshalb kommt es bei Holzkohlegrills oft im Nachgang zu Bränden, so Högger. «Man ist fertig mit grillieren, lässt die Holzkohle aber nicht ausreichend abkühlen und entsorgt sie zu früh in einen Abfallsack.»
Die eigene Sicherheit an erster Stelle
Doch was tun, wenn es tatsächlich zu einem Brand kommt? «Hat man den Grill gerade erst angefeuert und der Serviettenstapel daneben gerät in Flammen, kann das einfach mit Wasser gelöscht werden», so der Mediensprecher der BFB. «Wenn aber bereits ein fettiges Steak auf dem Grill liegt, ist Wasser nicht mehr zur Bekämpfung des Feuers zu empfehlen.» Bei Fettbränden werden dann nämlich Stichflammen entfacht.
Bei kleinen Flammen empfiehlt Meier den Einsatz einer Löschdecke. «Diese hat die stärkste Wirkung», bestätigt der Kommandant der Berufsfeuerwehr St.Gallen. Zusätzlich sollte beim Gasgrill die Gaszufuhr unterbrochen werden, ergänzt Meier. So wird dem Feuer die Brandgrundlage genommen. «An erster Stelle steht aber die Personensicherheit. Es ist wichtig, keine Risiken einzugehen, und sofort die Feuerwehr 118 zu alarmieren.»
Hier findest du mehr Informationen zum richtigen Verhalten im Falle eines Brandes.
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(mnu)