Swipen oder nicht swipen, das ist heutzutage die Frage. Datingsapps erfreuen sich ungebrochener Beliebtheit – allen voran Tinder, der berühmteste Vertreter seiner Zunft. Das liegt auch an der leichten Zugänglichkeit: Die App ist gratis nutzbar, gewisse Erleichterungen, etwa zur Identifizierung potenzieller Paarungs-Partner, kosten.
Dieses Modell hat sich mittlerweile bei den meisten anderen Anbietern durchgesetzt. Nun scheint es Tinder mit einem neuen Luxus-Abo namens Tinder Vault aber auf die Spitze treiben zu wollen. Für 500 Dollar im Monat sollen ambitionierte und wohlhabende Singles zueinander finden.
Oder wie es bosshunting.com treffend ausdrückt: «Ein Abo für Menschen, die mehr Geld haben als Persönlichkeit.»
Konkurrenz für «The League»
Dass andere Leute soviel Miete im Monat bezahlen, wie dieses Abo kostet, dürfte Tinder egal sein. Wichtig ist die Präsenz auf dem Markt – denn das Luxussegment in der Datingbranche ist längst erschlossen. Platzhirsch: Die exklusive App «The League», die sogar bis zu 1000 Dollar pro Woche kostet.
Und auch wenn Tinder mit Vault jetzt einfach so in diese Luxusliga vorstossen will, in die App «The League» kommt man eben nicht einfach so einfach rein. Erst folgt eine Bewerbung, dann kommt man auf eine Warteliste, während das eigene Profil überprüft wird. Die Akzeptanzrate ist laut Gründerin Amanda Bradford zwischen 20 und 30 Prozent.
Genau da scheint es etwas Raum für das Tinder-Angebot zu geben. Wer auch viel Geld hat, aber nicht so viel Geduld (oder wer abgelehnt wird), den oder die könnte es ins Vault (auf Deutsch Gewölbe) von Tinder treiben.
Tinder wolle mit dem neuen Abo viele neue wertvolle Services anbieten, sagt der CPO in einem Interview. Was das genau für Services sein sollen, ist bislang unbekannt.
Oder doch nicht?
Geleakte Screenshots auf Reddit zeigen, dass eine Vault-Mitgliedschaft offenbar eine höhere Priorisierung in Feeds, einen personalisierten Concierge-Service mit 24/7-Hilfestellung und einen Premium Passport beinhaltet, um die «aktivsten und einflussreichsten Member zu treffen».
Scheint so, als müsste man das Matchen und Schreiben für das viele Geld wenigstens nicht mehr selbst übernehmen. Mehr Geld als Persönlichkeit eben. Passenderweise wird es Tinder Vault auch gleich im Jahresabo geben. Für läppische 5000 Dollar im Voraus, zwei Monate wären dann also gratis.
Und da fragt man sich, wieso diese Verbindungen oft nicht funktionieren. Vielleicht, weil das sauteure Abo einfach noch läuft. Wer nun schon die eigene Kreditlimite erhöhen will: Keine Eile, einen Launch-Termin für Tinder Vault gibt es noch nicht.