Verhältnismässig schlicht bedankte sich der Hollywoodstar, den man etwa aus Filmen wie «The Talented Mr. Ripley», «The Holiday» oder «Sherlock Holmes» kennt, für seinen Golden Eye Award. Er fühle sich geehrt und freue sich, in Zürich seinen neuesten Film vorzustellen, sagte der 51-Jährige. «Ich liebe es, Filme zu machen und darüber zu reden.» Sein Beruf sei gleichzeitig seine Passion.
Jude Law wurde am Zurich Film Festival sowohl für seine schauspielerischen Leistungen im Eröffnungsfilm wie auch für jene in den Jahren davor geehrt.
Ansprache von Bundesrätin
Für zahlreiche Lacher hatten vor Laws Dankesrede die Ansprachen der Zürcher Stadtpräsidentin Corine Mauch und von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider gesorgt. Erstere erzählte im Stil einer humorvollen Kurzgeschichte, wie sie ihr Amt durchaus für private Zwecke missbrauchen würde, sollte jetzt die britische Schauspielerin Tilda Swinton anstelle von Jude Law im Saal sein.
Auch Baume-Schneider stellte dem hohen Besuch von Jude Law eine explizite Würdigung der weiblichen Filmschaffenden gegenüber. "Ohne sie wäre das Kino nicht, wo es heute ist, sagte sie. «Ohne die Frauen - und Jude Law.»
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In Schale geworfen hatten sich für den Gang über den grünen Teppich am Donnerstagabend unter anderem der Sänger Baschi, Musiktalent Nemo, Model Manuela Frey und die Zürcher «Tatort»-Kommissarinnen Carol Schuler und Anna Pieri Zuercher.
Mehrere Hollywood-Grössen erwartet
107 Filme sind auf dem diesjährigen Festival-Programm, darunter 16 aus der Schweiz. Das ZFF-Aufgebot verspricht neben Jude Law auch mehrere Hollywood-Grössen: Erwartet werden in den nächsten Tagen Kate Winslet, Richard Gere und Pamela Anderson.
Diese hohe Promidichte, so Festival-Direktor Christian Jungen in seiner feierlichen Ansprache, sei «ein Dank an alle, die geholfen haben, das Zurich Film Festival gross zu machen».
Mit Emil Steinberger wird der Schweizer Humor ausgezeichnet. Steinberger, der im Dokfilm «Typisch Emil» zu sehen sein wird, erhält den Lifetime Achievement Award.
Eine mögliche Kontroverse beendete das Zurich Film Festival bereits im Vorfeld: Der umstrittene Film «Russians at war» der russisch-kanadischen Filmemacherin Anastasia Trofimova wird aus Sicherheitsgründen doch nicht gezeigt. Am Toronto Film Festival hatte es wegen des Films kürzlich Proteste gegeben und Vorwürfe, es handle sich um russische Kriegspropaganda.
Trofimova, die früher als Journalistin für den Kreml-nahen Medienkonzern «Russia Today» arbeitete, hatte die Vorwürfe bereits zurückgewiesen. Sie habe unabhängig gearbeitet und für den Film keine Genehmigung des russischen Verteidigungsministeriums eingeholt.
(sda/bza)