Kaviar und Hummer zum Essen, schlafen in der Villa und tolle Musik: So hätte das Fyre-Festival auf einer Bahamas-Insel werden sollen. Die Realität sah anders aus: Musik gab es keine, die Zelte waren verregnet, nicht einmal das Gelände war fertig vorbereitet. Ziemlich peinlich für jeden, der damit etwas zu tun hatte. Neben den Veranstaltern um Billy McFarland und Rapper Ja Rule waren das vor allem Emily Ratajkowski (28) und Kendall Jenner (23), die im Vorfeld Werbung dafür gemacht haben. Und dafür fürstlich entlöhnt wurden.
250'000 Franken für Promo
Der Reinfall um das Festival war so gross, dass Netflix sogar eine Dokumentation darüber drehte. Das verwundert aber nur bedingt: Das Festival im Jahr 2017 hätte eine der luxuriösesten Veranstaltungen überhaupt werden sollen. Entsprechend waren nur schon die Werbe-Gagen hoch: Die beiden Models und Influencerinnen sollen für ihre Promo 250'000 Franken bekommen haben.
Da über dem Festival der Konkurs eröffnet wurde, steht nun auch ein grosses Fragezeichen über den Promo-Gagen, wie das Wall Street Journal berichtet. Der Konkursverwalter möchte das Geld auf dem Gerichtsweg zurückholen. Nebst den Werbegeldern geht es auch um die Anzahlungen für die Musiker (zum Beispiel Major Lazer oder blink-182), welche freilich nie gespielt haben. Beim Kreisgericht in New York wurde nun offiziell Klage eingereicht.
Weitere Vorwürfe
Beide Models bewarben das «tolle» Festival auf der Insel, welche früher einmal Drogenboss Pablo Escobar gehört haben soll, vor allem über Social Media. Ihnen wird vorgeworfen, ihre Postings nicht als Werbung gekennzeichnet zu haben. Ihren Followern sei damit nicht klar gewesen, dass die Influencerinnen dafür Geld bekommen hätten.
Es wurde schon länger vermutet, dass die beiden Influencerinnen vorgeladen werden würden. Gut möglich, dass weitere Musiker und Promis folgen werden. Das Feuer rund um das Fyre-Festival scheint noch etwas zu flackern, bevor es endgültig erlischt.
(thc)