Das Naturschutzgebiet Ruggeller Riet erstrahlt jeden Frühling aufs Neue in einem blauen Meer von Blumen. Denn: Im Frühling blühen dort die sibirischen Schwertlilien. Dies freut besonders diejenigen, welche einen schönen Instagram Feed haben wollen. In den letzten zwei Jahren wurden die Felder darum oft besucht. Das Problem: Die Leute futieren sich um Verbote.
Selfies und Gruppenfotos
Die Felder werden immer wieder von Besuchern zertrampelt. Oliver Müller vom Amt für Umwelt Liechtenstein sagt: «Auffallend ist die Zunahme von Trampelspuren in den Lilienfeldern».
Jetzt macht Liechtenstein auf das Problem aufmerksam. In einer Medienmitteilung des Fürstentums Liechtenstein steht, dass aufgrund der Covid-Reisebeschränkungen besonders viele Menschen im Naturschutzgebiet unterwegs gewesen waren. Und nicht nur Leute, welche ein Selfie machen wollen, betraten das Feld. «Teilweise werden auch Gruppenfotos in den Feldern gemacht, zum Beispiel von Reisegruppen oder von Hochzeitsgesellschaften», nervt sich Müller.
Andere Gründe für die zertrampelten Blumenwiesen sieht Müller nicht. Er sagt: «In den Schwertlilienfeldern sind Trampelspuren vorhanden, in anderen Feldern sind keine Spuren zu sehen.» Ein Naturfoto reiche heutzutage offenbar nicht mehr aus. Die Besucher wollten lieber Bilder mit sich und den Blumen machen, sogar eine drohende Busse würden die Besucher in Kauf nehmen.
Gemeinden schliessen sich zusammen
Nicht nur in Liechtenstein gibt es dieses Problem. Auch in den umliegenden Regionen wie zum Beispiel dem Vorarlberg ist das Thema bekannt. Aus diesem Grund haben sich Feldkirch, Ruggell, Vorarlberg und Liechtenstein entschlossen zusammenzuarbeiten. Sie wollen Besucher gemeinsam mit Infotafeln und einer Social Media Kampagne sensibilisieren.
(red.)