«Wundervoll in der Nase nach tropischer Mango, cremiges Toffee im Gaumen gefolgt von grossartiger Balance im Abgang mit einem reichen floralen Charakter der lange nachhallt», urteilt die Jury an der International Wine & Spirits Competition über den Gewinner-Whisky.
Es sind die üblichen, geschwollenen Worte der Sommeliers und Spirituosenprofis, um ihren elitären Kreis vor den normalsterblichen Konsumenten zu verschliessen. Weniger üblich: Beschrieben wird hier ein vermeintlicher Fusel, der die Jury bei der Blindverkostung offenbar umgehauen hat.
Den Glenfairn Floral Highland Single Malt gibt es umgerechnet nämlich bereits für knapp 24 Franken zu kaufen – zum Beispiel im britischen «Tesco», schreibt Bosshunting.
Gar keine richtige Distillerie
Aber es wird noch besser. In der traditionsbewussten und manchmal pomadigen Whiskywelt sind Marken und Exklusivität entscheidend. Welch Ironie also, dass «Glenfairn» gar keine richtige Distillerie – sondern ein Weissprodukt ist.
Das heisst: Es handelt sich eigentlich um einen anderen Whiskey, der unter diesem Namen auch noch Angeboten wird, um neue Kundengruppen zu erschliessen. Vertrieben wird Glenfairn von der Whyte and Mackay Group.
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Anderer Sieger kostet fast sechs mal so viel
Den ersten Platz teilt sich der florale Sieger mit dem Glenturret Triple Wood 2020 Maiden Release. Den würde man vor dem Nasen-Test eher auf dem Podest erwarten als den Budget-Sieger – aber der Glenturret kostet je nach Händler auch bis zu sechs mal so viel. Wenn er denn überhaupt zu bekommen ist.
Sie sind ja gern sehr exklusiv, die Whiskys und ihre Liebhaber.