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Die Maikäfer sind zu früh unterwegs

Die Maikäfer sind zu früh unterwegs

· Online seit 14.04.2017, 15:30 Uhr
Es ist erst April und doch hat unsere Redaktorin Linda Aeschlimann bereits einen Maikäfer gesehen. Sie sind dieses Jahr tatsächlich früher als normal unterwegs, sagt ein Experte.
Fabienne Engbers
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«Die Insekten entwickeln sich wetter- und temperaturabhängig und so ist es auch beim Maikäfer», sagt Jürg Grunder, Dozent an der ZHAW in Wädenswil. Die milden Temperaturen bereits früh im Jahr haben dafür gesorgt, dass sich die Insekten früh zu entwickeln begonnen haben. Der milde Frühling hat den Insekten quasi einen Entwicklungsboost verpasst.

Früher heisst nicht zwingend mehr

Nur weil die Maikäfer dieses früher da sind, muss es nicht unbedingt mehr von ihnen geben. «Das hängt von vielen anderen Faktoren ab, unter anderem von Parasiten und Pilzen, welche die Population beeinträchtigen können», sagt Jürg Grunder.

Etwas machen gegen die lästigen Käfer kann man nicht. «Die gehören einfach zu unserer Region, der Käfer war vor den Menschen da.» In den letzten Jahrzehnten gab es immer weniger Maikäfer. «Daher sollte man sich eher daran erfreuen, wenn man noch einen sieht.»

Maikäfer sind nur in Scharen schädlich

Maikäfer sind schädlich, wenn sie in Massen auftreten. «Wir sprechen da von Flügen, die in Regionen auftreten, zum Beispiel den Glarner Flug. Da können sich ganze Scharen von Maikäfern in einem Feld niederlassen und dieses Feld völlig abfressen, sodass die Pflanzen darin absterben», sagt Jürg Grunder.

Auch die Wurzeln von Obstbäumen werden von Maikäfern angefallen, was grossen Schaden anrichten kann.

«In Regionen, in denen der Maikäfer der Landwirtschaft schadet, wird ein Pilz gegen ihn eingesetzt, um ihn zu bekämpfen», sagt Jürg Grunder. Die kantonalen Dienste sind dafür zuständig.

veröffentlicht: 14. April 2017 15:30
aktualisiert: 14. April 2017 15:30
Quelle: enf

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