Vielen Döner-Fans dürfte das Fleisch gestern im Hals stecken geblieben sein. «Dem Döner droht das Aus!», berichtete die Bild-Zeitung. Der Umweltausschuss des EU-Parlamentes, allen voran Sozialdemokraten und Grüne, wolle den Zusatz von Phosphat verbieten, was das Ende des tiefgekühlten Spiesses bedeuten könnte. Der Grund: Sorgen wegen der gesundheitlichen Auswirkungen des Phosphates.
Der Döner ist nicht in Gefahr
Nun drehen die Abgeordneten im EU-Parlament den Spiess um. Sie stellen klar: Der Döner ist (vorerst) nicht in Gefahr. Im Moment gehe es um eine grundsätzliche Abklärung. Des Weiteren hätte das EU-Parlament in dieser Sache gar keine endgültige Entscheidungsgewalt.
Phosphat bindet Wasser und sorgt dafür, dass die verschiedenen Fleischbestandteile an den Döner-Spiessen gut zusammenhalten. Das Problem: Der Phosphateinsatz bei tiefgefrorenen Döner-Spiessen ist in der EU-Verordnung nicht klar geregelt. Es ist weder verboten noch erlaubt. Die EU-Kommission wollte das ändern und die Verwendung für die tiefgefrorenen Spiesse ausdrücklich erlauben. Wie dies beispielsweise auch bei Käse, Wurstwaren oder Cola der Fall ist.
Studie untersucht Phospat in Lebensmitteln
Dagegen haben sich Sozialdemokraten und Grüne gewehrt, da sie eine Untersuchung der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit abwarten wollen. Die Behöre überprüft, ob und inwiefern Phosphat in Lebensmittel gesundheitsschädigend sein kann. Die Auswertung sollte bis Ende 2018 vorliegen. «Wieso sollte Phosphat expliziter als bisher erlaubt werden, wenn wir uns über die Folgen von Phosphaten in Lebensmitteln noch unklar sind?», fragt Susanne Melior, welche für die SPD im Europaparlement sitzt, im Tagesspiegel.
Wie geht es weiter? Bis die Studie Ende 2018 heraus kommt, passiert gar nichts. Kommt die Studie dann zum Schluss, dass Phosphat in Lebensmitteln schädlich sein kann, dürfte die Diskussion neu entfacht werden. Allerdings ginge es dann nicht nur um den Döner, sondern um alle Lebensmittel in denen Phosphat enthalten ist.
(cas)