Bereits seit rund 10'000 Jahren werden bierähnliche Getränke hergestellt. In den Klöstern wurde dieses Getränk dann weiterentwickelt. «Klöster waren Orte der Wissenschaft und der Forschung», sagt Erwin Stadler, der beim Gossauer Klostermarkt eine Sonderausstellung zum Thema Bier organisiert hat. Er räumt jedoch ein, dass aus heutiger Sicht nicht sicher sei, ob diese intensive Auseinandersetzung der Mönche mit dem Bier aus wissenschaftlichem Interesse oder aus reinem Genuss stattfand.
Stadler: «Klar ist, dass Bier damals fast schon als Medikament betrachtet wurde. Bier heilt die Seele und ist der Gesundheit förderlich, weil es nahrhaft ist. Früher war auch die Wasserqualität nicht gerade perfekt und da war das Bier eine gesunde Alternative.»
Bier wird heute als Kulturgut betrachtet. «Es hat eine belebende und stimulierende Wirkung und fördert die Gemütlichkeit», sagt Stadler. Grund für die steigende Beliebtheit des Biers ist laut Stadler auch die wachsende Vielfalt: «Heute gibt es kein Einheitsbier mehr. Es geht um Qualität und Individualität. Das Lokale und der Genuss stehen im Vordergrund.»
Früher haben die Mönche täglich bis zu fünf Liter Bier getrunken. Waren die nicht ständig betrunken? Stadler: «Bier war damals noch nicht so stark. Zudem haben die Mönche den ganzen Tag körperlich gearbeitet. Da sind dann fünf Liter verteilt auf einen Tag nicht mehr besonders viel.»
In der Schweiz werden durchschnittlich rund 56 Liter Bier pro Person und Jahr konsumiert. Alleine im FM1Land gibt es 53 registrierte Brauereien.