Es ist keine Schande, wenn man Ausdrücke der Jugendsprache als Erwachsener nicht versteht. Jugendsprache ist komplex, wird überall auf der Welt gesprochen und ist dementsprechend auch verschieden. Jugendsprache wird meist nur unter Gleichaltrigen verwendet und wandelt sich ständig.
Sprache entwickelt sich ständig weiter
Sprachforscher sind sich einig: Jugendsprache ist wichtig für den Sprachwandel. Jugendsprache ersetzt keine Wörter, sondern fügt dem Wortschatz neue hinzu und entwickelt diesen ständig weiter.
Ein gutes Beispiel ist das Wort «geil», das nach wie vor hoch im Kurs ist. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes wurde gemäss Duden eher abwertend für «gierig nach geschlechtlicher Befriedigung», «vom Sexualtrieb beherrscht» oder «sexuell erregt» verwendet. Jugendsprache hat «geil» die neue Bedeutung «schön», «gut», «grossartig» oder «toll» hinzugefügt. Ein Wort, das längst auch im allgemeinen Sprachgebrauch verwendet wird.
Geil noch nicht ausser Mode
Dem Wort widmete die Hamburger Band Deichkind vor vier Jahren das Lied «Leider Geil», das auch als Enttäuschung über das in die Jahre gekommene Modewort verstanden werden kann. Auch Worte wie «derb», «krass» oder «episch» haben es nicht geschafft, «geil» abzulösen.
Der Wörterbuch-Verlag Langenscheidt kürt jedes Jahr das Jugendwort des Jahres. Dabei kann jeder einen Vorschlag einreichen. Eine 18-köpfige Jury wählt dann das Wort aus den zehn besten Vorschlägen.
Die Gewinner der letzten acht Jahre
2015: Smombie
2014: Läuft bei dir
2013: Babo
2012: Yolo
2011: Swag
2010: Niveaulimbo
2009: hartzen
2008: Gammelfleischparty