Das könnte die Nachzucht für Wiederansiedlungsprogramme vereinfachen, berichten sie im Fachjournal «Theriogenology». Neben der intensiven Bejagung in der Vergangenheit und der Zerstörung seines Lebensraumes setzt dem Europäischen Nerz (Mustela lutreola) vor allem auch die Konkurrenz durch den Amerikanischen Nerz, auch Mink genannt (Neovison vison), zu.
Dieser ist aus Pelztierfarmen entkommen, hat sich in Europa erfolgreich angesiedelt und den Europäischen Nerz nahezu vollkommen verdrängt.
Nach Angaben der Forscher von der Veterinärmedizinischen Universität Wien pflanzen sich Europäische Nerze ungern im Zoo fort. Zusammen mit dem Zoo Tallinn in Estland haben die Forscher nun Kotproben untersucht und festgestellt, dass die Weibchen in regelmässigen Abständen drei bis vier Mal im Jahr fruchtbar sind.
Bisher hatte man ein Weibchen, das einmal erfolglos verpaart wurde, im selben Jahr kein zweites Mal mit einem Männchen zusammengebracht. Denn die Tiere sind Einzelgänger, nur zur Paarungszeit kommen sie sich näher. In Gefangenschaft werden sie deshalb in Einzelgehegen gehalten.
«Mit unseren Ergebnissen können Verpaarungen wesentlich effektiver geplant werden», erklärte Forschungsleiter Franz Schwarzenberger von der Vetmeduni am Dienstag in einer Mitteilung der Hochschule. Dank der Daten aus den Kotanalysen haben bereits einige Weibchen, die bisher nicht erfolgreich verpaart werden konnten, Nachwuchs bekommen.