Die Suche nach weiteren möglichen Todesopfern werde fortgesetzt, teilte Feuerwehrsprecherin Stavroula Maliri am Mittwoch mit. Insbesondere im Ferienort Mati und in Kokkino Limanaki, einem Viertel der rund 40 Kilometer von Athen entfernten Hafenstadt Rafina, wurden noch weitere Opfer befürchtet.
Die meisten Brände, die bewohnte Gebiete bedrohten, seien unter Kontrolle. Lediglich auf dem Berg Gerania im Westen Athens tobt ein Brand auf dem Gipfel. Zyprische Feuerwehrleute und zwei Löschflugzeuge aus Italien sind bei den Löscharbeiten dabei. Am Nachmittag wird auch ein rumänisches Flugzeug erwartet, hiess es.
Bei der Feuerwehr gingen nach Angaben von Sprecherin Stavroula Maliri dutzende Anrufe von Menschen ein, die ihre Angehörigen suchten. Insgesamt 187 Menschen wurden nach neuen amtlichen Angaben mit zum Teil schweren Verletzungen ins Spital gebracht. 82 von ihnen wurden dort am Dienstagabend weiterhin behandelt, unter ihnen ein Dutzend Kinder.
Hunderte Experten begannen am Mittwoch in den Unglücksorten damit, das Ausmass der Schäden zu bewerten. Der Brand im Badeort Mati nordöstlich von Athen war am Dienstag eingedämmt, doch im westlich der Hauptstadt gelegenen Küstenort Kineta wütete ein Feuer, das zahlreiche Häuser und Autos zerstörte.
Die Staatsanwaltschaft am Obersten Gerichtshof leitete unterdessen Ermittlungen zu den Ursachen der Brände ein. Regierungssprecher Dimitris Tzanakopoulos hatte erklärt, in der Region Attika seien gleichzeitig 15 Brände an drei verschiedenen Fronten ausgebrochen.
Tsipras nannte diese Gleichzeitigkeit «besorgniserregend». In den Medien wurde über einen kriminellen Hintergrund spekuliert: Spekulanten könnten die Brände gelegt haben, um die abgebrannten Ländereien später in Bauland für die Errichtung von Ferienhäusern und Hotels umzuwidmen.