Nach Schätzungen seien in Europa wegen der Corona-Pandemie bis zu eine Million Fälle von Krebserkrankungen unentdeckt geblieben, zitieren die Zeitungen der Funke Mediengruppe aus dem Bericht von EU-Kommission und OECD, den die Kommission am Montag vorstellen will.
Die Krebsbehandlung sei ein kritischer Bereich der durch Covid-19 gestörten medizinischen Versorgung. Vor allem während der Höhepunkte der Pandemie habe sich der Zugang zur Krebsdiagnose und -behandlung verzögert. Es sei zu erwarten, dass diese Verzögerungen negative Auswirkungen auf Prognose und Überleben von betroffenen Patienten hätten.
In der Schweiz hatten sich bereits in der letzten Woche Krebsorganisationen besorgt gezeigt, dass der Zugang von Krebskranken zur Intensivpflege wegen Corona-Patienten zunehmend versperrt sein könnte. Sie riefen die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften in einem offenen Brief eindringlich dazu auf, ihre Triage-Richtlinien zu überprüfen.