«Unsere letzte richtige Platte wird im Jahr 2025 veröffentlicht werden, und danach werden wir nur noch auf Tournee gehen, denke ich», sagte Martin dem Sender Radio 2.
Obwohl es zuweilen Zweifel daran gab, wie ernst Martin in Interviews ist, stimmt die Äusserung mit früheren Aussagen überein. Dem Magazin NME sagte er im Oktober zur Veröffentlichung des neunten Coldplay-Albums «Music Of The Spheres», die Gruppe wolle insgesamt nur zwölf Studioalben aufnehmen. Laut eigener Aussage von Sänger Chris Martin, soll das letzte Album schlicht und einfach «Coldplay» heissen.
Im Gespräch am Mittwoch mit der BBC stellte Martin aber zumindest in Aussicht, dass es noch «ein paar gemeinsame Sachen» mit anderen Musikern geben könnte.
Seit 25 Jahren sind Coldplay zusammen erfolgreich
Coldplay gehört zu den erfolgreichsten Bands der Welt. Ihr Stil wirkt zunehmend kommerziell. Weg vom schwermütigen, sanften Indierock hin zum einfacheren Radiopop. Während die Band bei spektakulären Konzerten immer grössere Hallen und schliesslich Stadien füllte, beim Glastonbury Festival in England auftrat und ihre Musik für Produktwerbung zur Verfügung stellte, entfernten sich die Briten zunehmend von ihren musikalischen Wurzeln. Die Jungs aus London machen das aber ganz bewusst. Genau das unterscheidet Coldplay von anderen Bands.
Es ist ein wunderbarer musikalischer Weg von Coldplay. Die vier Studenten gründen 1996 in London ihre Band, die zuerst noch «Starfish» hiess. Sänger und Frontmann Chris Martin, Leadgitarrist Jonny Buckland und Bassist Guy Berryman studierten zusammen am University College London. Drummer Will Champion stiess ein Jahr später dazu. Nach zwei EPs wurde Coldplay im Jahr 2000 durch die Hitsingle «Yellow» und ihr Debütalbum «Parachutes» einem breiteren Publikum bekannt.
Ihr hervorragender zweiter Longplayer «A Rush Of Blood To The Head» machte Coldplay endgültig zu Superstars, zur nächsten britischen Musiksensation. Die ergreifende Klavierballade «The Scientist» ist heute ein Klassiker, genauso wie «In My Place» oder das treibende «Clocks» mit seinem einmaligen Pianointro.
Drei Jahre später legte das Quartett mit «X&Y» sehr erfolgreich nach. Sieht man von «Fix You» ab, kündigte sich da aber schon die Abkehr vom melancholischen Coldplay-Sound an. «Talk» war beispielsweise etwas rockiger, aber leicht und radiotauglich. Der Vergleich mit Radiohead war zu dieser Zeit unausweichlich.
Die Band sammelte über die Jahre Grammys, Brit Awards und zahlreiche andere Auszeichnungen. Die Stadionhymne «Viva La Vida» vom gleichnamigen Album ist bis heute die bestverkaufte Single von Coldplay, erreichte Platz 1 in Grossbritannien und den USA. Sehr eingängig, sehr erfolgreich – dieser Trend setzte sich auf den Folgealben fort. Einzige Ausnahme: das für Coldplay-Verhältnisse seltsam experimentelle Doppelalbum «Everyday Life» von 2019. Dieses Album war aber nicht für die breite Masse, sondern für Fans der ersten Stunde gedacht.