Seine Alzheimerstudie ist eine der meistzitierten der letzten 20 Jahre, bis heute wurde sie in 2269 anderen Arbeiten erwähnt, wie die «Aargauer Zeitung» berichtet. Dass Resultate manipuliert wurden, ist insbesondere für Lesnés Co-Autoren schade, denn deren ehrliche Leistungen gerieten wegen Lesnés Fälschung nun ebenfalls in Verruf.
«Lesnés Studie wurde vor allem wegen der Methode der Proteinidentifikation zitiert», sagt Neuropathologe Aguzzi von der Universität Zürich. Lesné hatte mit seiner Studie eine Theorie zur Entstehung von Alzheimer bestätigt: Er fand in den Gehirnen von alzheimerkrankten Ratten Ansammlungen von sogenannten Amyloid-Beta-56-Proteinen, die er als Ursache der Erkrankung verdächtigte.
«Es gibt keine Zweifel, die Vorwürfe treffen zu», sagt Adriano Aguzzi.«Falls die Ergebnisse wirklich gefälscht sind, stellt sich jetzt die Frage, ob die Amyloid-Proteine Alzheimer verursachen oder ob sie nur ein harmloses Nebenprodukt sind», erklärt Ansgar Felbecker, Leitender Arzt am Kantonsspital St.Gallen, der selbst an Alzheimer forscht.
(AZ)