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Elfjähriger flüchtet nur mit einem Plastiksack in die Slowakei

Aus Ukraine

Elfjähriger flüchtet nur mit einem Plastiksack in die Slowakei

· Online seit 07.03.2022, 15:34 Uhr
Weil seine Mutter sich um ihre behinderte Mutter kümmern musste und der Vater nicht ausreisen durfte, schickten sie ihren 11-jährigen Sohn mit einer Plastiktüte auf die Reise zu ihren Verwandten in die Slowakei. Dank freiwilligen Helfern ist er heil dort angekommen.
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Ein elfjähriger Bub aus der Ukraine hat ganz alleine die Grenze zur Slowakei überquert. Ausgerüstet war er nur mit einer Plastiktüte, seinem Reisepass und einer Telefonnummer, welche auf seine Hand gekritzelt worden war. Das berichten verschiedene Medien wie etwa das deutsche Portal «Stern». Seine Eltern musste der Bub in seiner Heimat zurücklassen. Wie die slowakische Polizeisprecherin Denisa Badyova am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erzählt, kam der Junge ursprünglich aus Saporischschja. «Seine Eltern mussten in der Ukraine bleiben», so Badyova. Freiwillige Helfer hätten sich um den Jungen gekümmert.

Mutter setzte den Sohn alleine in den Zug

Die Mutter des Elfährigen soll ihn am Samstag alleine in einen Zug in die Slowakei gesetzt haben, der ihn zu seiner Familie hätte bringen sollen. Das, weil der Vater, wie alle Männer im wehrfähigen Alter, die Ukraine nicht verlassen darf. Die Mutter musste in der Ukraine bleiben, damit sie sich um ihre behinderte Mutter kümmern konnte.

Nun bedankte sich die Mutter in einer Videobotschaft via Facebook bei den Helfern, die ihren Sohn gerettet haben. Dabei erwähnte Julia Pisezkaja unter anderem deren «grosses Herz».

Die slowakische Polizei hat daraufhin auf den Post der Mutter geantwortet. In diesem erklärte sie, dass der Elfjährige mit «seinem Lächeln, seiner Furchtlosigkeit und Entschlossenheit, die eines Helden würdig ist, die Herzen aller gewonnen» habe. Nach dem Video gelang es den freiwilligen Helfern, die Verwandten des Buben in der Slowakei ausfindig zu machen und sie zu kontaktieren. Inzwischen wurde der 11-Jährige von den Verwandten abgeholt und in die Hauptstadt Bratislava gebracht.

(red.)

veröffentlicht: 7. März 2022 15:34
aktualisiert: 7. März 2022 15:34
Quelle: ArgoviaToday

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