«Selbst jetzt, wo die ganze Welt die Wahrheit über das kennt, was passiert ist, scheint das nicht genug zu sein», schrieb Cengiz in einem Beitrag für die italienische Zeitung «La Stampa» (Samstag). Politische Machthaber in der Welt hätten den Mord zwar verurteilt, doch das scheine kaum Bedeutung zu haben.
Die politischen Führer hätten die Menschen glauben lassen, dass sich etwas im Umgang mit dem saudischen Königreich geändert habe. «Aber hinter verschlossenen Türen und bei Treffen und Gesprächen, in den diese Themen effektiv angesprochen werden, ist klar, dass sich nie etwas geändert hat», schrieb Cengiz.
Khashoggi war am 2. Oktober 2018 im saudischen Konsulat in Istanbul von einem Spezialkommando aus Riad getötet worden, als er Papiere für seine Hochzeit abholen wollte. Eine UN-Sonderberichterstatterin fand Hinweise auf eine mögliche persönliche Verantwortung des saudischen Kronprinzen. Die Regierung des islamisch-konservativen Königreichs räumte den Mord erst auf internationalen Druck hin ein. Khashoggi hatte vor seinem Tod im Exil in den USA gelebt. Er schrieb Kolumnen für die «Washington Post», die oft Kritik an der saudischen Monarchie enthielten.