Für einmal ist es kein vermeintlicher Löwe (oder halt ein Wildschwein), das eine ganze Region in Deutschland in Atem hält. Nein, es sind zwei Kühe, die anfangs Juli ausgebüxt sind.
In der Südwestpfalz, einem Gebiet im Bundesland Rheinland-Pfalz in der Nähe zu Frankreich, hauten die beiden Kühe bei einem schweren Sturm ab. Seither sind sie in freier Wildbahn unterwegs.
Gefahr für Spaziergänger
Unterdessen haben schon mehrere Spaziergängerinnen und Spaziergänger unschöne Erfahrungen mit den ausgewilderten Tieren gemacht. Denn fühlen sich die beiden Mutter-Kühe bedroht, können sie auch aggressiv werden.
Der Oberbürgermeister der Stadt Reifenberg, wo die Kühe ausgebüxt sind, bittet deshalb insbesondere Menschen mit Hunden und Reiter, das Gebiet zu meiden. Auch Mountainbiker und Wanderer sollten vorsichtig sein.
Regelrechter «Kuh-Tourismus»
Mehr als einen Monat später sind die Kühe noch immer unterwegs. Und die Warnungen und Appelle des Oberbürgermeisters wurden nicht von allen befolgt. Der zuständige Jagdpächter sagt gegenüber dem SWR, dass es einen regelrechten «Kuh-Tourismus» gebe.
Der «Saarländische Rundfunk» berichtet nun, dass unterdessen auch die Jäger besorgt seien. Denn die Kühe verschrecken die Wildtiere. Der Jagdpächter sagt, dass die Kühe in seinem Revier «einen Wellnessurlaub mit Vollpension» geniessen würden.
Können die Tiere eingefangen werden?
Auf einem mehrere Hektaren grossen Gebiet sei wegen der Kühe nicht an Jagd zu denken. Gerade jetzt zur Brunftzeit müsste er eigentlich seine Pflichten erfüllen, berichtet der Jäger.
Nun sollen ein Kuhexperte und ein Narkosejäger Abhilfe schaffen und die Kühe einfangen. Allerdings muss die Verwaltungsbehörde zuerst einen Narkoseeinsatz genehmigen. Bis es soweit ist, geniessen die Kühe weiter die freie Natur in der Südwestpfalz.
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