Kurz danach twitterte die Nasa: «Lucy in the sky!» Die Mission ist auf zwölf Jahre angelegt, insgesamt soll «Lucy» rund 6,5 Milliarden Kilometer zurücklegen.
Die mehr als 14 Meter lange Sonde, die mit Treibstoff und via Solarzellen aufladbarer Batterien betrieben wird, soll an sieben der sogenannten Jupiter-Trojaner eng vorbeifliegen: Eurybates, Queta, Polymele, Leucus, Orus, Patroclus und Menoetius – alle benannt nach Protagonisten aus der Antikensage «Ilias» von Homer.
Die Jupiter-Trojaner sind Asteroiden, die die Sonne auf der gleichen Bahn wie der Jupiter umkreisen - ein Schwarm eilt ihm voraus, einer folgt ihm hinterher. Sie gelten als «Fossile der Formierung der Planeten», weswegen sich die Nasa von der Mission neue Erkenntnisse über die Entstehung der Planeten und unseres Sonnensystems erhofft.
Ausserdem soll «Lucy» auch nah an einem Asteroiden im sogenannten Hauptgürtel zwischen Mars- und Jupiterbahn vorbeifliegen und – ebenfalls als erste Sonde in der Geschichte der Raumfahrt – auch noch dreimal in die Nähe der Erde zurückkehren, um sich für ihren Flug Unterstützung durch deren Schwerkraft zu besorgen. Der erste Asteroiden-Vorbeiflug ist für 2025 geplant, die anderen sollen zwischen 2027 und 2033 stattfinden.
Der Name der Sonde ist dem Beatles-Song «Lucy In The Sky With Diamonds» entnommen. Der soll aus einem Kassettenrekorder gedröhnt haben, als Forscher 1974 im äthiopischen Afar-Dreieck Teile des Skeletts eines weiblichen Vormenschen entdeckten. Mit dem Fund wurde erstmals bewiesen, dass die Vorläufer des heutigen Menschen bereits vor rund drei Millionen Jahren aufrecht gehen konnten. Das Fossil – und nun auch die Nasa-Sonde – bekamen den Spitznamen «Lucy». Der Grund ist laut Nasa einfach: «Genau wie das «Lucy»-Fossil einzigartige Einblicke in die Entwicklung des Menschen lieferte, verspricht die «Lucy»-Mission unser Wissen über die Entstehung der Planeten und des Sonnensystems zu revolutionieren.»