In besonders schwer betroffenen Ländern reduziere die Luftverschmutzung die durchschnittliche Lebenserwartung um fast zehn Jahre.
Der Index setzt die Luftverschmutzung durch Feinstaubpartikel, hauptsächlich durch die Nutzung fossiler Brennstoffe, in Beziehung zur menschlichen Gesundheit.
Besonders betroffen sind gemäss Studie die vier asiatischen Länder Bangladesch, Indien, Nepal und Pakistan, in denen fast ein Viertel der Weltbevölkerung lebt. Die Luftverschmutzung sei hier 44 Prozent höher als noch vor 20 Jahren. Die Lebenserwartung sinke dadurch um durchschnittlich fünf Jahre, in manchen Regionen Indiens und Bangladeschs sogar um fast zehn Jahre.
Besonders in Südostasien verschmutzten Wald- und Feldbrände zusammen mit Verkehr und Kraftwerken die Luft, hiess es in der Studie. In 89 Prozent der Region, in der insgesamt 650 Millionen Menschen leben, übersteige die Luftverschmutzung die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Grenzwerte.
Dreckluft schlimmer als Corona
In den USA, Europa und Japan habe sich die Luftqualität dagegen verbessert, schrieben die Forscher. Im weltweiten Durchschnitt reduziere sie die Lebenserwartung aber weiterhin um fast zwei Jahre.
Mit Blick auf die Corona-Pandemie sagte AQLI-Begründer Michael Greenstone, langfristig sei Luftverschmutzung eine noch grössere Gefahr als das Coronavirus. Auch führe eine Belastung durch Luftverschmutzung zu einem höheren gesundheitlichen Risiko bei einer Covid-19-Erkrankung. Greenstone forderte, nach der Pandemie den Kampf gegen Luftverschmutzung zu priorisieren.