Die Behörde rief dazu auf, die Plünderungen und das Anzünden von Gebäuden zu unterlassen. Andernfalls drohten weitere Festnahmen, hiess es. In der Hauptstadt Honiara hatten Demonstranten seit Mittwoch den Rücktritt von Premierminister Manasseh Sogavare gefordert, den dieser jedoch bislang ablehnte.
Bei Ausschreitungen seien seither zahlreiche Gebäude, darunter das Parlament und Häuser von Regierungsmitgliedern, angegriffen und teils niedergebrannt sowie Geschäfte geplündert worden, berichteten Medien. Am Freitag trafen aus Australien und Papua-Neuguinea entsandte Sicherheitskräfte ein, die die Polizei vor Ort unterstützen sollten. Die Regierung verhängte zudem bis auf Weiteres eine nächtliche Ausgangssperre in Honiara.
Der kleine Inselstaat hatte 2019 mit Taiwan gebrochen und diplomatische Beziehungen mit der Volksrepublik China aufgenommen. Die Entscheidung führte auch vor dem Hintergrund von Investitionen zu innenpolitischen Spannungen.
Im besonders stark betroffenen Stadtteil Chinatown seien drei Leichen in einem ausgebrannten Gebäude gefunden worden, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf einen Polizeisprecher. Die Behörde untersuche derzeit die Todesursache und die Identität der Opfer. Ob ein Zusammenhang mit den Ausschreitungen bestand, blieb zunächst unklar.