Mehrere Viertel der Stadt im Westen des südamerikanischen Landes wurden evakuiert, wie die Feuerwehr mitteilte. Am Mittwoch waren nach Angaben des Zivilschutzes knapp 3000 Menschen ohne Strom. Die Behörde richtete zwei Notunterkünfte ein.
Nach Angaben des Zivilschutzes war eine Fläche von 100 Hektar von den Bränden betroffen - das entspricht etwa 140 Fussballfeldern. Valparaíso an der Pazifikküste ist auf zahlreichen Hügeln errichtet. Die Altstadt mit ihren historischen Häusern, steilen Gassen und Treppen gehört zum Unesco-Weltkulturerbe. Bürgermeister Jorge Sharp Fajardo erklärte den Notstand, um den Abriss teilweise zerstörter Häuser und den Wiederaufbau zu vereinfachen.
«Valparaíso ist weiterhin eine Stadt, die sehr gefährdet ist», sagte Uriel Padilla von der Fakultät für Bauwesen an der Universität Valparaíso im Radiosender Cooperativa. Auf den Hügeln gebe es viele Büsche und Sträucher, die derzeit sehr trocken seien und über die sich das Feuer von Haus zu Haus verbreite.
«Das wird eine sehr schwierige Saison», sagte Gouverneur Gonzalo Le Dantec Briceño. «Wir arbeiten an Plänen zur Prävention, wollen bestimmte Zonen säubern und Brandschneisen anlegen.»
Die Behörden gehen von Brandstiftung aus. Die Polizei habe Ermittlungen eingeleitet und suche nach den Tätern, sagte der Verwaltungschef der Region Valparaíso, Jorge Martínez Durán.
«Wir bedauern zutiefst diesen Brand, der so viele Familien in den Hügeln von Valparaíso betrifft, und das auch noch zu Weihnachten», schrieb Chiles Präsident Sebastián Piñera auf Twitter. «Wenn ein Haus den Flammen zum Opfer fällt, geht es nicht nur um das Gebäude - das kann wieder aufgebaut werden», sagte Verwaltungschef Martínez. «Es geht um die Geschichte, Fotos, Erinnerungsstücke, Bücher - wenn diese Dinge verbrennen, ist das sehr schmerzhaft.»