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Nach Attentat in Einkaufszentrum sterben drei Menschen – kein Terrorangriff

Kopenhagen

Nach Attentat in Einkaufszentrum sterben drei Menschen – kein Terrorangriff

04.07.2022, 08:30 Uhr
· Online seit 03.07.2022, 19:03 Uhr
In einem Einkaufszentrum in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen sind am Sonntagabend Schüsse gefallen. Mindestens drei Menschen wurden bei der Bluttat erschossen. Ein Tatverdächtiger wurde verhaftet. Die Polizei stuft die Tat nicht als Terrorangriff ein.

Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher

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Bei den Opfern handele es sich um einen Mann zwischen 40 und 50 Jahren und zwei junge Menschen, sagte Polizeichefinspektor Søren Thomassen in der Nacht zu Montag in der dänischen Hauptstadt örtlichen Medien zufolge. Drei weitere Menschen seien schwer verletzt und in kritischem Zustand.

Die dänische Polizei stuft den Angriff in einem Kopenhagener Einkaufszentrum bisher nicht als Terrortat ein. Dafür gebe es keine Hinweise, sagte Chefinspekteur Søren Thomassen am Montag dem Sender TV2 zufolge.

Auf Bildern und Amateurvideos ist zu sehen, wie Menschen in Panik von dem Gebäude wegrannten. Ein Augenzeuge sagte dem Sender «DR», er habe drei oder vier sehr laute Knalle gehört, als er gerade mit seiner Familie in einem Geschäft war. Dann seien andere Menschen in den Laden gerannt und hätten von Schüssen berichtet, daraufhin sei er mit seiner Familie durch einen Notausgang geflohen, sagte der Mann.

Auch der Zeitung «Jyllands-Posten» sagten Zeuginnen, sie hätten Schüsse gehört. «Man wusste nicht, was passiert. Plötzlich brach überall Chaos aus», sagte die 20-jährige Emilie Jeppesen dem Blatt. Ihre Freundin Astrid Kofoed Jørgensen sagte: «Jeder im Restaurant wurde in die Küche geschickt, dann sassen wir dort und konnten drei oder vier Schüsse hören.»

Die Polizei war mit einem Grossaufgebot im Einsatz, über dem Gelände schwebte ein Hubschrauber. Die Umgebung wurde abgesperrt. Die Polizei rief Augenzeugen auf, Video- und Fotomaterial zur Verfügung zu stellen.

Täter wohl 22-jähriger Däne

Zum möglichen Motiv machte Thomassen keine Angaben. In sozialen Medien werde über einen rassistischen Hintergrund spekuliert, sagte er. Dafür gebe es derzeit keine Anhaltspunkte. Die Polizei hatte einen 22-jährigen Dänen in Zusammenhang mit der Tat festgenommen. Der mutmassliche Schütze sei der Polizei «grundsätzlich bekannt» gewesen, sagte Thomassen. Weitere Angaben hierzu machte er nicht.

Die Polizei geht davon aus, dass der Täter alleine handelte. «Bis wir absolut sicher sind, dass die Hypothese zutrifft, werden wir eine weitreichende Untersuchung durchführen und eine massive operative Präsenz in Kopenhagen aufrechterhalten, bis wir sagen können, dass er alleine war», sagte Thomassen. Bei der Festnahme habe der Mann ein Gewehr und Munition dabei gehabt. Möglicherweise sei aber noch eine andere Waffe im Spiel gewesen.

Der Festgenommene soll am Montag vernommen werden, wie es weiter hiess. Er werde wegen Totschlags angeklagt. Der Vorwurf könne sich aber noch ändern. Ob der Mann Mitglied in einem Schützenverein war und ob er die Waffe legal besass, wollte die Polizei zunächst nicht mitteilen.

«Es ist sehr ernst»

Das Field's ist ein grosses Einkaufszentrum im relativ neuen Viertel Ørestad im Süden von Kopenhagen. In der Nähe befindet sich auch die grosse Mehrzweckhalle Royal Arena. Dort war am Sonntag ein ausverkauftes Konzert des britischen Sängers Harry Styles geplant.

Das dänische Königshaus rief zum Zusammenhalt auf. Ministerpräsidentin Mette Frederiksen verurteilte die Tat als «grausamen Angriff». «Wir alle wurden brutal aus dem strahlenden Sommer gerissen, den wir gerade erst begonnen hatten», teilte Fredriksen mit. «Es ist unverständlich. Herzzerreissend. Zwecklos. Unsere schöne und sonst so sichere Hauptstadt wurde im Bruchteil einer Sekunde verändert.»

Einsatzkräfte riegelten die gesamte Insel Seeland ab, auf der die dänische Hauptstadt liegt. Mehrere Strassen und Autobahnausfahrten wurden gesperrt. Um mehr Kräfte für die Untersuchung der Bluttat zur Verfügung zu haben, übernahmen Soldaten Bewachungsaufgaben von der Polizei. Die Behörden richteten einen Ort ein, an dem Augenzeugen ihre Aussage machen und psychologische Betreuung in Anspruch nehmen können.

(mhe/sda/log)

veröffentlicht: 3. Juli 2022 19:03
aktualisiert: 4. Juli 2022 08:30
Quelle: Today-Zentralredaktion (TZR) / SDA

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