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Nach Schüssen auf Donald Trump: Augenzeugenberichte werfen Fragen auf

Attentat auf Trump

Augenzeuge: «Ich sah, wie der Typ von Dach zu Dach ging»

14.07.2024, 15:21 Uhr
· Online seit 14.07.2024, 08:17 Uhr
Das Attentat auf Donald Trump schockiert. Augenzeugen berichten über die Situation vor Ort – ihre Erzählungen werfen bezüglich des offensichtlich gescheiterten Sicherheitskonzeptes an der Veranstaltung Fragen auf.
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Nach dem Attentat auf Donald Trump gibt es zahlreiche offene Fragen. Der Schütze konnte offenbar unbehelligt Position auf einem Gebäude in der Nähe der Veranstaltung beziehen – mehrere Augenzeugen berichten, dass sie ihn beobachtet hatten und sie die Sicherheitskräfte zu alarmieren versuchten. Allerdings habe es keine oder nur langsame Reaktionen gegeben.

Einige Augenzeugenberichte in der Übersicht:

Ben Macer

«Ich sah, wie er Typ von Dach zu Dach ging», berichtet Ben Macer gegenüber KDKA-TV. Er sei in der Nähe des Zaunes gewesen, der das Gelände begrenzte. Er habe dann einem Sicherheitsbeamten in der Nähe von seinen Beobachtungen erzählt und diesen darauf aufmerksam gemacht, dass er Mann eine Waffe habe, so Macer, der im Interview sichtlich mitgenommen wirkt.

Die Sicht auf den Schützen sei nicht besonders gut gewesen, aber von einem bestimmten Punkt aus, wo er zuvor stand, hätte man ihn sehen können. Zwei Polizisten hätten zögerlich dann ebenfalls versucht, den Verdächtigen zu sehen und ihre Kollegen zu alarmieren. Da war es aber schon zu spät.

Macer erzählt weiter:

Greg Smith

Smith berichtete der BBC von seinen Beobachtungen. Er habe gesehen, wie der Mann auf das Dach geklettert sei. Auch er gab an, die Polizei auf den Mann aufmerksam gemacht zu haben.

Smith sagte, er habe den Schützen etwa fünf Minuten nach Beginn von Trumps Rede gesehen. «Wir bemerkten, wie der Typ 15 Meter von uns entfernt das Dach des Gebäudes neben uns hochkletterte.»

Der Polizei habe er in etwa gesagt: «Hey, da ist ein Typ mit einem Gewehr auf dem Dach.» Doch die Polizisten hätten nicht gewusst, was los war. Er habe während drei bis vier Minuten versucht, die Behörden zu alarmieren. Er sei davon ausgegangen, dass die Geheimdienst-Agenten ihn nicht sehen konnten wegen der Neigung des Dachs. Smith kritisiert die Sicherheitsvorkehrungen deshalb deutlich:

Ryan Knight

Knight war ebenfalls in der Nähe des Zaunes während der Veranstaltung. Auch er sagte gegenüber CBS, er hätte den Schützen gesehen:

Als er dann zum Dach hinaufsah, habe er gesehen, wie der Mann auf das Podium, auf Trump zielte. Und in dem Moment seien die Schüsse losgegangen.

Knight sagte, nach dem Vorfall habe er sich überlegt, weshalb das Gebäude neben ihnen nicht gesichert war. «Das ist ein sehr guter Aussichtspunkt, um auf den Präsidenten zu schiessen. Wie konnte das übersehen werden?»

Doug Mills

Doug Mills arbeitet als Fotograf für die New York Times. Er war in unmittelbarer Nähe von Trump, als dieser getroffen wurde. In einem Interview mit seiner Zeitung erzählt er von der Situation:

Dann seien die Scharfschützen des Sicherheitsdiensts aufgetaucht und hätten in eine Richtung geschossen. Trump habe dann die Bühne verlassen und die Faust geballt, dabei sehr trotzig ausgesehen. Doch auf einem nächsten Bild, das Mills schoss, habe Trump dann völlig geschockt ausgesehen. Mills sagt über den Vorfall:

Brandon Christie

Auch Brandon Christie nahm an der Trump-Veranstaltung teil. Er sagte gegenüber Fox News, er habe das Geräusch der Schüsse zuerst für einen knisternden Lautsprecher gehalten. Doch als die Leute zu schreien begannen, sei ihm der Ernst der Lage bewusst geworden.

Er und seine Verwandten, mit denen er vor Ort war, duckten sich schnell zu Boden, als ein Mitglied des Geheimdienstes angeblich seine Waffe mehrere Male in Richtung des Schützen abfeuerte.

(con)

veröffentlicht: 14. Juli 2024 08:17
aktualisiert: 14. Juli 2024 15:21
Quelle: watson

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