Auf ihre Spur des etwa menschgrossen Fischsauriers waren die Expertinnen durch den Abgleich bekannter deutscher Fossilien der Fischsaurier-Art Hauffiopteryx typicus gekommen. Sie wurde erstmals vor 90 Jahren am Fusse der Schwäbischen Alb entdeckt und kommt auch in gleich alten Gesteinsschichten in England vor.
Die Knochen eines untersuchten Schädels aus der Sammlung des Werkforums und Fossilienmuseums in Dotternhausen auf der Schwäbischen Alb unterschieden sich stark von den englischen und auch von den deutschen Hauffiopteryx-Fossilien. «Die Unterschiede am dreidimensionalen Schädel des Fischsauriers aus Südwestdeutschland im Vergleich zu allen anderen Exemplaren zeigten, dass es sich um eine neue Art handelte», sagt Erin Maxwell.
Gemeinsam mit Dirley Cortés vom Redpath Museum der kanadischen McGill University hat sie die Erkenntnisse in der Fachzeitschrift «Palaeontologia Electronica» veröffentlicht.
«Die Entdeckung der neuen Art ist ein weiteres Puzzleteil, das zur genauen Rekonstruktion der Vielfalt des urzeitlichen Jurameeres, dessen Ökosystems sowie der Evolution der Meeresreptilien beiträgt», sagte Maxwell am Dienstag.
Fischsaurier (Ichthyosaurier) tauchten vor gut 250 Millionen Jahren auf der Erde auf, nicht lange nach dem grossen Massenaussterben am Übergang vom Perm zur Trias, bei dem die meisten Tiere an Land und nahezu alle Lebewesen in den Ozeanen starben. Sie entwickelten sich schnell in verschiedene Arten und besetzten die nach dem Massenaussterben freigewordenen Nischen im Lebensraum Meer.
* Fachartikelnummer DOI: 10.26879/937