Die vorgeschriebene 14-tägige Hotelquarantäne falle dann für vollständig geimpfte Reisende weg, kündigte Regionalpremier Dominic Perrottet am Freitag überraschend an. «Für doppelt geimpfte Menschen auf der ganzen Welt sind Sydney und New South Wales dann wieder geöffnet», sagte er. Nötig seien dann nur noch ein Impfpass und ein negativer PCR-Test. In New South Wales sind mittlerweile mehr als 80 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.
Der australische Regierungschef Scott Morrison präzisierte aber wenige Stunden später, die neuen Regeln würden zunächst nur für australische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz in Australien gelten. Hoffnungen auf einen baldigen Australien-Urlaub für Touristen aus aller Welt machte er damit zunächst zunichte.
«Wir öffnen derzeit nicht für jeden, der nach Australien kommen will, das möchte ich ganz klar sagen. Wir werden dies schrittweise und vorsichtig vorantreiben», sagte Morrison. «Die Bundesregierung entscheidet, wann die Grenze auf internationaler Ebene geöffnet und geschlossen wird.»
Die Behörden hatten vor eineinhalb Jahren die Grenzen des Landes geschlossen und Australien weitgehend vom Rest der Welt abgeschottet. Sie verfolgten eine «Null-Covid-Strategie», was bis zur Ausbreitung der Delta-Variante auch gut funktioniert hat. Lange genossen die Bürger viele Freiheiten, die in anderen Staaten undenkbar schienen.
Die Kehrseite: Viele Australier können seit Pandemiebeginn nicht mehr in die Heimat reisen und Verwandte und Freunde besuchen, weil die Kosten für Flüge und Quarantäne extrem hoch und die Genehmigungen schwer zu bekommen waren. Umgekehrt sitzen die rund 25 Millionen Einwohner Australiens weitgehend im Land fest.