Kim Jong Un nahm an einer Veranstaltung zu Ehren seines Vaters vor dem Kumsusan-Palast der Sonne in der Hauptstadt Pjöngjang teil, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap unter Berufung auf das Staatsfernsehen des abgeschotteten Nachbarlandes berichtete. In dem «Palast» liegen die einbalsamierten Leichen von Kim Jong Il sowie seines Grossvaters, des «ewigen Präsidenten» Kim Il Sung.
Mit dem Todestag Kim Jong Ils übernahm sein Sohn, der nach südkoreanischen Schätzungen 37 Jahre alt ist, auch faktisch die Macht. Nordkorea rief ihn aber erst nach einer mehrtägigen Trauerperiode am 29. Dezember 2011 offiziell zum obersten Führer der Partei, des Militärs und des Staates aus.
Seit über 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das wegen seines Atomwaffenprogramms diplomatisch isolierte Land und lässt einen Personenkult um die kommunistische Dynastie zelebrieren. Trotz weit verbreiteter Armut und Nahrungsmittelknappheit werden die Leistungen der Machthaber in den Staatsmedien als unvergleichlich beschrieben.
Alle Bürger und Soldaten sollten absolutes Vertrauen in Parteichef Kim Jong Un haben, hiess es am Freitag in einem Leitartikel der offiziellen Zeitung «Rodong Sinmun». Sie sollten dem Generalsekretär ihr «Geschick und die Zukunft anvertrauen und über seine Sicherheit und Autorität wachen».