Immer wieder würden sie missbraucht «als Druckmittel, als Bauern auf dem Schachbrett, als Opfer politischer Rivalitäten», teilte der Pontifex in einer Botschaft an die UN-Organisation für Migration (IOM) mit, deren Vorläufer vor 70 Jahren gegründet wurde. In der am Montag veröffentlichten Rede meinte Franziskus, bei der Debatte gehe es nicht um die Migranten, sondern «um alle von uns, um die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft unserer Gesellschaft».
Der Papst bricht an diesem Donnerstag zu einer fünftägigen Reise nach Zypern und Griechenland auf, wo er jeweils auch Flüchtlinge treffen will. «Wie können Leiden und Verzweiflung so ausgenutzt werden, um seine politische Agenda zu verteidigen oder durchzudrücken? Wie können politische Abwägungen wichtiger sein als die Würde der Menschen, um die es geht?», fragte der Papst in dem Schreiben.
Franziskus rief dazu auf, sich vor der Lage der Flüchtlinge und der Migranten nicht wegzuducken. «Wir dürfen nicht einer heutzutage sehr verbreiteten Versuchung erliegen, nämlich alles wegzulegen, was beschwerlich ist. Das ist genau die «Wegwerfkultur», die ich schon so oft kritisiert habe», teilte das Oberhaupt der Katholiken mit.