Bei der Suche nach einem vermissten Privatflugzeug mit fünf deutschen Passagieren vor der Küste von Costa Rica haben die Einsatzkräfte zwei Tote entdeckt. Die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes seien im Meer gefunden worden, berichtete der Fernsehsender Teletica am Samstag unter Berufung auf das Ministerium für öffentliche Sicherheit. Zuvor waren rund 28 Kilometer vom Flughafen von Limón entfernt bereits Teile des Rumpfes, Sitze und mehrere Gepäckstücke entdeckt worden.
Pilot soll ein 66-jähriger Schweizer sein
Bei den mutmasslichen Überresten der Maschine handelte es sich nach Angaben des Ministeriums für öffentliche Sicherheit um Teile des Rumpfes, Sitze und eine Tasche, wie der Fernsehsender Teletica berichtete. An Bord der Maschine befanden sich offenbar auch Kinder. «In dem Flugzeug waren fünf Passagiere und ein Pilot – insgesamt sechs Menschen», sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo. «Ausgehend von den Geburtsdaten waren auch zwei Kinder darunter.»
An Bord der 13 Jahre alten Maschine, wie die «Bild» schreibt: Rainer Schaller, seine Freundin Christiane Schikorsky sowie deren Kinder Aaron und Finja. Laut «Bild am Sonntag» soll auch ein Mann namens Marcus Kurreck mitgeflogen sein. Bei dem Pilot, nach Angaben des Sicherheitsministeriums, soll es sich um einen 66-jährigen Schweizer handeln.
PRIMERAS IMÁGENES DE RESTOS DEL AVIÓN Y PERTENENCIAS DE LAS VÍCTIMAS
— ¡Qué Torta! (@quetortacr) October 22, 2022
Desgracia en la costa limonense deja cinco víctimas, entre ellos al multimillonario Rainer Schaller, dueño de los gimnasios McFit y Gold’s Gym, y su familia. pic.twitter.com/RGr35MqSwX
Die Maschine war am Freitagabend (Ortszeit) auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschollen. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich das Flugzeug über dem Meer dem Flughafen von Limón näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit. «Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden. Die Maschine sollte um 18.58 Uhr landen, wir haben sie in einer Höhe von 2000 Fuss verloren», sagte Luftfahrtdirektor Naranjo. Das sind rund 600 Meter.
Auswärtiges Amt in Berlin kontaktiert
Wegen ungünstiger Witterungsverhältnisse wurden die Sucharbeiten in der Nacht zunächst eingestellt. Am Samstag nahmen die Küstenwache und die Behörde für Überwachung des Luftraums die Suche wieder auf. Am Flughafen von Puerto Limón wurde eine Kommandozentrale eingerichtet, um die Sucharbeiten zu koordinieren.
«Der Fall ist uns bekannt», hiess es aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. «Unsere Botschaft in San José steht zur Aufklärung des Sachverhalts mit den örtlichen Behörden in Kontakt.»
Bei der verschollenen Maschine handelte es sich Medienberichten zufolge um ein Geschäftsreiseflugzeug vom Typ Piaggio P.180 Avanti. Sie war am Nachmittag in Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gestartet. Die dortige Ruinenstadt der Mayas gehört zum Unesco-Weltkulturerbe und ist eine der wichtigsten archäologischen Fundstätten Mexikos.
(sda/sib)